Kategorien
Literaturhinweis

Lesetipps

Innenstadtwohnen: Neue Herausforderungen für die Städte / Mit Beiträgen von Walter Siebel, Francisca Frölich von Bodelschwingh, Gregor Jäkel, Albrecht Göschel, Stephan Betz, Thomas Dilger und Hans Fürst. Deutsche Zeitschrift für Kommunalwissenschaften, Bd. I/2008. Bestellungen an Deutsches Institut für Urbanistik

Seit geraumer Zeit verstärken sich die Anzeichen, die für eine „Wiederentdeckung“ des Wohnstandorts Innenstadt sprechen. Während es erst in jüngster Zeit entsprechende empirische Hinweise gibt, wird diese Beobachtung in der Praxis schon länger weitgehend bestätigt. Die Argumente für eine Fortsetzung dieses Trends sind darüber hinaus unstrittig.

Die Beiträge dieses DfK-Heftes beschäftigen sich mit den Auswirkungen der demographischen Entwicklungen wie Rückgang und Alterung der Bevölkerung, Ausdifferenzierung der Lebensweisen und Vereinzelung auf den Wohnstandort (Innen-)Stadt. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, ob alle Städte in gleichem Maße von einer solchen Entwicklung betroffen sind und worin mögliche Hemmnisse für eine Stärkung des Innenstadtwohnens liegen.

Es hängt im Wesentlichen vom Wohnungsangebot ab, ob sich das steigende Interesse am Wohnen in der Innenstadt auch in entsprechenden Zahlen niederschlägt. Häufig steht nicht in ausreichendem Maße Wohnraum zur Verfügung, oder er entspricht nicht den Anforderungen der Nutzergruppen. Daher widmet sich ein zweiter Schwerpunkt des Heftes den Anforderungen, die wichtige Nutzergruppen wie Familien, Senioren und Migranten an das Wohnen stellen. Es wird auch darauf eingegangen, welche Bedeutung neueren Wohnformen – insbesondere Wohnungsgenossenschaften und Wohnprojekten – bei der „Entstandardisierung“ des Wohnungsangebots zukommt.

Die Kommunen sehen sich durch diese Entwicklungen vielfältig herausgefordert. Es gilt Strategien zu entwickeln und umzusetzen, die das Wohnen in der Innenstadt insgesamt stärken.

Parallel zur Diskussion und Praxis um kollektives Leben und gemeinschaftliche Wohnformen haben sich in den 70/80er Jahren zahlreiche selbst organisierte Betriebe gegründet.

War die Alternativbewegung ein Wegbereiter des Neoliberalismus? fragt Autor Arndt Neumann in:
Kleine geile Firmen, Alternativ-Projekte zwischen Revolte und Management,
Edition Nautilus, 96 Seiten, 10 Euro

Wer „damals“ für Autonomie eintrat, wollte nicht länger durch Vorgesetzte bevormundet werden. Mit der New Economy hat sich eine Form des Arbeitens durchgesetzt, in der Selbstbestimmung und unternehmerisches Denken kein Widerspruch mehr sind.

Wo-Wo-Wonige! Stadt- und Wohnpolitische Bewegungen in Zürich nach 1968 / Von Thomas Stahel, November 2006, Paranoia-City Verlag, Zürich. PDF Bildarchiv

Wo-Wo-Wonige! Beschreibt die Entstehung und das Wirken der stadt- und wohnpolitischen Bewegungen, die in den frühen 1970er Jahren mit der Forderung nach mehr Lebensqualität entstanden und bis heute Einfluss auf Politik und Kultur ausüben. Konkret äusserte sich diese Wiederentdeckung der Stadt in der Entstehung alternativer Wohnformen und der Gründung unzähliger Bürgerinitiativen, welche Aktionsformen von der Volksinitiative bis zur Hausbesetzung nutzten – bisher ein schwarzer Fleck der Zürcher Geschichte.

Das umfassende Werk mit zahlreichen Fotos, Plakaten und Flyers richtet sich an alle StadtbewohnerInnen und an Wohnpolitik Interessierte.

zuerst veröffentlicht: FreiHaus 16(2009), Hamburg