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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Wohnungspolitik

Wichtiger als eine Wohngemeinnützigkeit wäre ein bevorzugter Zugang zu Grundstücken

*** von Theo Christiansen ***

Verspricht die Neuauflage der Wohnungsgemein­nützigkeit tatsächlich einen besseren und erfolg­versprechenden Rahmen für den Wohnungsbau für benachteiligte Haushalte als die bereits jetzt geltenden Regelungen zur Gemeinnützigkeit? Für Theo Christiansen von der Behrens-Stiftung hat die Frage des Zugangs zu Grundstücken Priorität.

Seitdem erkennbar wurde, dass auch die ge­steigerte Aktivität im Wohnungsbau der letzten Jahre den Bedarf derer nicht deckt, die auf Mieten deutlich unter 10 Euro/m² angewiesen sind, wird eine Wiederauflage der Wohnungsgemeinnützig­keit debattiert. Von den Bundestagsfraktionen der Grünen und der Linken in die Debatte eingebracht, wurde das Thema in den Koalitionsvertrag der jet­zigen Bundesregierung aufgenommen und … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen Wohnungspolitik

Wohnen und Gemeinnützigkeit – das gab es doch schon mal?!

Die Freihaus-Redaktion im Gespräch mit Dr. Tobias Behrens, STATTBAU HAMBURG und Beiratsmitglied des Hamburger Bündnis für Wohnstifte

*** Gesprächsführung: Sabine Natebus ***

Welche Chancen könnte eine Neue Wohngemein­nützigkeit (NWG) den Hamburger Wohnstiften bieten?

Dr. Tobias Behrens: Diese Frage lässt sich zur­zeit nicht beantworten, weil noch viel zu viel zu die­sem Thema unbekannt ist. Die Anfang 2023 be­gonnene Entwicklung von konkreten Eckpunkten für die Einführung einer NWG ist leider stecken ge­blieben, weil das Finanzministerium in Berlin zu­nächst jede Maßnahme, die im Haushalt zusätzliche Kosten verursachen könnte, blockiert. Einzig die Worte des Koalitionsvertrages zeigen aber, wohin es gehen sollte: Steuerliche Erleichterungen und … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Wir brauchen ein nicht-profitorientiertes Segment auf dem Wohnungsmarkt

*** von Marc Meyer ***

Die Versorgung mit angemessenem und bezahlbarem Wohnraum wird für immer mehr Haushalte mit niedrigen und mittleren Ein­kommen zum Problem. Damit wackelt ein zentraler Pfeiler der sozialen Existenzsicherung. Eine neue Wohngemeinnützigkeit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Aufbau eines nicht-profitorientierten Segments auf dem Wohnungsmarkt.

Soziales Grundrecht unter Profitdruck

Steigende Bestands- und Neuvermietungs­mieten sowie das Fehlen preisgünstiger Woh­nungen belasten immer mehr Menschen. Luxus­modernisierungen, Umwandlungsdruck und das Auslaufen der Sozialbindungen geförderter Woh­nungen verschlimmern die Situation stetig. Selbst Wohnungsvermieter*innen mit noch überwiegend moderaten Mieten können den Bedarf nicht mehr annähernd decken. Baugenossenschaften haben ihre Wartelisten geschlossen, bei … weiterlesen

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Artikel Stadtsanierung/Stadterneuerung Wohnungspolitik

Eine große Chance besteht darin, über den Moment des Investierens den ganzen Lebenszyklus der Immobilie in den Blick zu nehmen

Interview mit Marko Lohmann, Vorsitzender der Gemeinnützigen   Baugenossenschaft Bergedorf-Bille eG  und Geschäftsführer des Hamburger  Landesverbands des Verbands  norddeutscher Wohnungsunternehmen

*** Gesprächsführung: Joscha Metzger ***

Die soziale Wohnungsversorgung ist seit Jahren ein Dauerbrenner in der öffentlichen Debatte. Von verschiedenen Seiten wird von der Wohnungs­frage als der sozialen Frage des 21. Jahr­hunderts gesprochen. Wie ist ihre Einschätzung zum Wohnungsmarkt? Vor welchen Heraus­forderungen stehen wir und welche politischen Maßnahmen sind nötig, um in Zukunft soziales und nachhaltiges Wohnen für alle zu gewährleisten?

Marko Lohmann: Der Hamburger Wohnungs­markt ist differenziert zu betrachten. Nach den erfolgreichen Jahren im Bündnis für das Wohnen seit 2011 … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Die Neue Wohngemeinnützigkeit könnte dauerhafte Sozialbindungen garantieren

Interview mit Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen der Freien und Hansestadt Hamburg

*** Gesprächsführung: Joscha Metzger ***

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, zeitnah eine Neue Wohngemeinnützigkeit (NWG) mit steuerlicher Förderung und Investitionszulagen auf den Weg zu bringen und so eine neue Dynamik in den Bau und die dauerhafte Sozialbindung bezahlbaren Wohnraums zu erzeugen. Insbesondere das SPD-geführte Bauministerium in Berlin erhofft sich von der NWG einen wichtigen Ansatz zur Lösung der Wohnungsfrage. Wie blicken Sie als Hamburger Senatorin auf diese Debatte? Welche Erwartungen haben Sie an eine Neue Wohngemeinnützigkeit?

Karen Pein: Grundsätzlich ist die Wohngemein­nützigkeit ein funktionierendes Instrument, … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Echte Wohngemeinnützigkeit:

Statt social washing für die gewerbliche Immobilienwirtschaft

*** von Ruth Weinzierl ***

Zur gegenwärtige Lage der Wohnungsversorgung

Im Jahr 2022 lebten in deutschen Städten 15,5 % der Menschen in überbelegten Wohnungen. In be­engten Wohnverhältnissen leben besonders häu­fig Alleinerziehende und ihre Kinder. 54 % der 21 Millionen mietenden Haushalte und 52 % der mie­tenden Personen in Deutschland gehören zu den unteren 30 % der Einkommensverteilung. Mit dem Einkommen steigen Wohnfläche und Energiever­brauch, die Mietbelastungsquote dagegen sinkt. Gestiegen ist die Zahl der Wohnungslosen.

456 560 Menschen in Deutschland sind derzeit wohnungslos. 372 000 Menschen von ihnen lebten zum Stichtag 31. Januar 2023 … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Zur politischen Diskussion um eine Neue Wohngemeinnützigkeit

*** von Jan Kuhnert ***

Schon länger ist eine Neue Wohngemeinnützig­keit (NWG) in der bundesdeutschen Diskussion. Auch im Bundestag wurde sie Thema durch An­träge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/ Die Grünen im Jahr 2016. Seit der umfangreichen Studie von Kuhnert und Leps hat sich die De­batte konkretisiert und mündete in der nächsten Legislaturperiode wieder im Bundestag. Diesmal wurde sogar eine öffentliche Anhörung über einen konkreten Gesetzentwurf von Bündnis 90/Die Grü­nen und einen aktualisierten Antrag der Fraktion Die Linke im Oktober 2020 durchgeführt. In der Debatte wurde die NWG dann zu einer Frage von „Marktwirtschaft oder Sozialismus“ (Prof. Sotelo) … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Die alte Wohngemeinnützigkeit und ihr unrühmliches Ende

*** von Dirk Schubert ***

Die Abschaffung der Wohnungsgemeinnützigkeit im Jahr 1990 markierte einen Paradigmenwechsel in der Geschichte des sozialen Wohnungsbaus: Wurde die Versorgung  einkommensschwacher Teile der Bevölkerung in der Bundesrepublik lange Zeit als wichtige und staatlich zu unterstützende Aufgabe betrachtet, markiert die Wende von den 1980er zu den 90er Jahren eine deutliche Neo­liberalisierung der Wohnungsversorgung. Heute stellt sich die Frage, ob aus der Geschichte gelernt werden kann und ob innovative Reformansätze vor dem Hintergrund der aktuellen Wohnungskrise in Großstädten neu und anders genutzt bzw. re­aktiviert werden können? Haben derartige Ideen im Zeitalter der Dominanz neoliberaler Politik noch einen Stellenwert weiterlesen

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Beitrag der Redaktion Wohnungspolitik

(Für) eine Neue Wohngemeinnützigkeit!

*** Für die Redakion: Joscha Metzger und Katrin Brandt ***

Wohnen und Bauen ist in deutschen Groß- und Universitätsstädten für breite Schichten der Bevölkerung zunehmend unbezahlbar. Die Wohnungsfrage gilt seit einiger Zeit als die soziale Frage der Gegenwart. Im Kontext von Baukostensteigerungen und Zinswende droht nun das Bauen in allen Bereichen und für alle Schichten zum Erliegen zu kommen. Es stellt sich die Frage, welche politischen Maßnahmen und Instrumente zum Einsatz gebracht werden können, um die Krise im Bereich der Wohnungsversorgung zu bewältigen – oder zumindest ihre Folgen für besonders benachteiligte Haushalte abzumildern. In dieser FREIHAUS zeigen wir die Debatten … weiterlesen

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Beitrag der Redaktion Wohnprojekte für besondere Zielgruppen

Koordinationsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften

Kleinräumige Wohn-Pflege-Formen unter dem Blickwinkel einer Neuen Wohngemeinnützigkeit

*** von Maike Mahlstedt und Mascha Stubenvoll ***

Wenn (ältere) Menschen pflegebedürftig wer­den oder an einer Demenz erkranken und keinen eigenständigen Haushalt mehr führen können, sind sie häufig auf eine Gruppenversorgung an­gewiesen. Dabei ist es vielen Betroffenen wichtig Versorgungsangebote zu nutzen, die „kleinräumig“ sind – also keine Atmosphäre einer stationären Einrichtung haben – und die einen Verbleib im ge­wohnten Quartier ermöglichen, trotz Veränderung der Wohnbedürfnisse.

Die Umsetzung solcher (Mehrpersonen-)Wohnungen werden im Rahmen des regulären Wohnungsbaus nicht automatisch mitgeplant, da diese Wohnformen besondere Grundrisse er­fordern. Neben mehreren Einzelzimmern mit an­geschlossenem Badezimmern werden in … weiterlesen