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Artikel Netzwerk Stadtentwicklung Wohnprojekte Hamburg Wohnungspolitik

Ende einer Epoche

Tobias Behrens hört auf – weiter so STATTBAU HAMBURG

*** Dr. Josef Bura und Mascha Stubenvoll ***

Einmal auf der Beiratssitzung von freihaus nicht richtig aufgepasst und schon hatten wir das Problem am Hals. „Tobias hört im Frühjahr nächsten Jahres auf. Da müssen wir was zu schreiben“, kam aus einer Ecke. Allgemeines Murmeln. Heißt: Konsens. Und dann passierte es: „Ihr beiden, ihr kennt ihn am besten, ihr solltet das machen.“ Genau an der Stelle hatten wir zu sagen vergessen, dass wir weder lesen und schon
gar nicht schreiben können. Irgendwas in uns nickte. Also waren wir festgenagelt.

Als wir dann … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Geld ist nicht alles

Für einen anderen Umgang mit (kommunalen) Grundstücken

*** von Josef Bura ***

Der Irrtum ist weit verbreitet: Kommunen verkaufen ihre Grundstücke, sofern sie noch welche besitzen, zu Höchstpreisen, um ihre Kassen aufzufüllen. Das sei gewissermaßen ein Naturgesetz, weil es ihnen verboten sei, kommunales Eigentum unter Wert zu ‚verschleudern‘.

Diese Situation tangiert im Besonderen auch Kommunen, die für die Daseinsvorsorge vor Ort zuständig sind – vor allem für Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht aus eigenem Vermögen mit Wohnraum versorgen können. Kommunen, Betroffene und Sozialstaat sind die Verlierer*innen dieser Entwicklung. Unpassendes Umfeld für Investitionen in den Wohnungsbau behindert auch die Entstehung … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen

Das Veringeck in Hamburg Wilhelmsburg

Interkulturelle Angebote für das Älterwerden

*** von Josef Bura ***

„Hosgeldiniz“ (Gesprochen: Hosch geldinis) heißt es, wenn man oben angekommen ist und die Tür zur großen Wohnung in der dritten Etage des Veringecks geöffnet wird. Vorher muss man klingeln und sich zu erkennen geben: an der Hauseingangstür, an der Tür zum Treppenhaus und schließlich an der Wohnungstür. Die junge Frau, die öffnet und einen mit freundlichen Augen anblickt, ist Pflegekraft in der einzigen ambulant betreuten Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz aus dem türkischen Kulturkreis in Hamburg.

Hos geldiniz“, das heißt „willkommen“ und wird vom Eintretenden höflich mit einem ebenso freundlichen … weiterlesen

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Artikel Rechtsform/Genossenschaft Wohnungspolitik

Wohnprojekte und Neue Genossenschaften

Eine Erfolgsgeschichte in Hamburg

*** von Josef Bura ***

2012 ist das internationale Jahr der Genossenschaften, ausgerufen von der UNO. In der entsprechenden Begründung führt deren Generalsekretär Ban-Ki Moon an, dass die Besonderheit von Genossenschaften darin bestehe, „Wirtschaftlichkeit und soziale Verantwortung“ miteinander zu verbinden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass in diesem Jahr überall Feste gefeiert und Denkreden gehalten werden. Dabei wird das Loblied auf die Genossenschaftsbewegung gesungen. FreiHaus tut das auch – allerdings mit Blick auf die vielen jungen Wohnungsgenossenschaften, die im Kontext mit der Wohnprojektebewegung in Hamburg entstanden sind und ihre Potenziale.

1885 wurde in Hamburg die Schiffszimmerergenossenschaft … weiterlesen

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Aktionstage Gemeinschaftliches Wohnen 2012

Ein Festival bürgerschaftlichen Engagements

*** von Josef Bura ***

Vor 20 Jahren machte sich eine kleine begeisterte Schar auf, als FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e. V. die Idee gemeinschaftlichen Wohnens bundesweit zum Thema zu machen. Seither sind überall in Deutschland Wohnprojekte in den unterschiedlichsten Ausprägungen entstanden – schätzungsweise 2.000 bis 3.000 Projekte. Jetzt, zu seinem 20. Geburtstag, ruft das FORUM zu Aktionstagen Gemeinschaftlichen Wohnens auf: bundesweit am Wochenende vom 21. bis 23. September 2012.

2012 ist das „Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“. Altern wir nicht alle und gibt es nicht unter den Wohnprojekten ganz viele, die … weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Hamburg – Stadt der Wohnprojekte

Innovativ und vielfältig

*** von Josef Bura ***

In nur wenigen Städten und Gemeinden der Bundesrepublik sind Wohnprojekte so lange Bestandteil der öffentlichen Diskussion über Wohnen wie in Hamburg. Allerdings gibt es z. B. in Freiburg und in Tübingen eine höhere Dichte an Wohnprojekten. Jede Stadt, dies hat eine Untersuchung von Kuhn und Krämer gezeigt, hat ihre eigene Geschichte mit den neuen Wohnformen. In vielen Städten sind konzeptionelle Wohninnovationen überhaupt noch nicht angekommen. 25 Jahre Wohnprojekte in Hamburg, das ist eine Vielfalt an Innovationen und Ausdrucksformen von gemeinschaftlichem Wohnen.

Am Anfang der Geschichte der Hamburger Wohnprojekte steht ein wohnungspolitisches Fiasko. … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen

Freier Wohnraum für Menschen mit Demenz

Hamburg holt auf

*** von Josef Bura ***

Vor einigen Jahren gab es in Hamburg bei Pflegebedürftigkeit nur zwei Möglichkeiten: Pflege zu Hause oder im Heim: Beim Thema „Neue Wohn-Pflege-Formen“ – Fehlanzeige. Inzwischen hat sich die Situation verändert – es werden immer mehr.

Was sind Wohn-Pflege-Gemeinschaften?

Angefangen hat es vor fünf Jahren mit den ersten selbstorganisierten Wohn-Gemeinschaften für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen mit Demenz in Dulsberg und Hamburg-Nord. In einer Wohn-Pflege-Gemeinschaft leben – möglichst im vertrauten Stadtteil – sieben bis zehn ältere Menschen in einer familiären und wohnlichen Atmosphäre zusammen. Sie werden begleitet und unterstützt von Pflege- und Präsenzkräften. In … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte national/international

Horst demnächst vor Hamburg

Wohnprojekte auf dem Land

*** von Josef Bura ***

Wohnprojekte auf dem platten Land, das entspricht so gar nicht dem Klischee von neuen Wohnformen. Gemeinhin verbindet man damit die Großstadt und dort bestimmte In-Viertel: Ottensen, St. Pauli oder die Schanze. Alles falsch: Horst in Holstein zeigt, dass es auch anderswo geht. Nebenbei und kaum zu glauben: Horst wird Hamburg überholen.

Wie nennt man einen Ort mit 5.100 Einwohnern? Sagt man Dorf dazu, ist der Bürgermeister beleidigt; spricht man von „Stadt“, verlieren die Bewohner alle Maßstäbe und heben ab. In ihrem Internetauftritt beschreibt sich die Gemeinde Horst bescheiden aber zutreffend als … weiterlesen

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Architektur/Planungskultur Literaturhinweis

Buchtipp

*** von Josef Bura ***

Erich Schmidt: Nachbarschaft in der Stadt, Soziale Architektur und Stadtentwicklung – Die „Hallenhäuser“ in Hamburg-Hamm-Süd, VSA-Verlag, Hamburg 2007, ISBN 978-3-89965-249-6

Das Buch beschreibt den Prozess der Stadtteilentwicklung Hamms mit seinen Höhen und vor allem Untiefen kommunaler Selbstverwaltung. Es widmet sich der planerischen Konzeption eines Bauvorhabens, in dem mit Mitteln des Städtebaus, der Architektur und der Freianlagen nicht nur überzeugende Wohnqualitäten, sondern auch Nachbarschaftsförderung intendiert waren. Es zeigt, wie eine Wohnungsbaugenossenschaft, die Baugenossenschaft Freier Gewerkschafter, sich anschickte, alte genossenschaftliche Ideale neu zu interpretieren, und auf Beteiligungsprozesse und Nachbarschaftsförderung in der Nutzungsphase setzte. Und was besonders interessant … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte national/international

Der Norden dreht auf

Neues genossenschaftliches Wohnen in Schleswig-Holstein

*** von Josef Bura ***

Wer weiß, wie Wohnprojekte entstehen, weiß auch, dass sie nicht von heute auf morgen zustande kommen. Dafür sind gute Voraussetzungen nötig und die Aufgaben, die Wohngruppen zu erfüllen haben, sind komplex und zeitaufwendig. Ein gutes Beispiel dafür, wie wohnungspolitische Impulse gesetzt werden und etwas in Bewegung bringen, liefert das nördlichste Bundesland.

Auf den ersten Blick scheinen Wohngruppenprojekte und Schleswig-Holstein nicht zusammen zu passen, weil damit meist neues Wohnen in der Großstadt assoziiert wird. Da mag es verwundern, dass in Schleswig-Holstein bei dem Thema mehr los ist, als man denkt.

Bauernhöfe, … weiterlesen