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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Wohnungspolitik

Wichtiger als eine Wohngemeinnützigkeit wäre ein bevorzugter Zugang zu Grundstücken

*** von Theo Christiansen ***

Verspricht die Neuauflage der Wohnungsgemein­nützigkeit tatsächlich einen besseren und erfolg­versprechenden Rahmen für den Wohnungsbau für benachteiligte Haushalte als die bereits jetzt geltenden Regelungen zur Gemeinnützigkeit? Für Theo Christiansen von der Behrens-Stiftung hat die Frage des Zugangs zu Grundstücken Priorität.

Seitdem erkennbar wurde, dass auch die ge­steigerte Aktivität im Wohnungsbau der letzten Jahre den Bedarf derer nicht deckt, die auf Mieten deutlich unter 10 Euro/m² angewiesen sind, wird eine Wiederauflage der Wohnungsgemeinnützig­keit debattiert. Von den Bundestagsfraktionen der Grünen und der Linken in die Debatte eingebracht, wurde das Thema in den Koalitionsvertrag der jet­zigen Bundesregierung aufgenommen und … weiterlesen

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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Rechtsform/Genossenschaft

Über den Boden zur solidarischen Stadt

Interview mit Sabine Horlitz von der Berliner Stadtbodenstiftung

*** Gesprächsführung: Joscha Metzger ***

Mit der Stadtbodenstiftung wollt ihr Grund und Boden dauerhaft dem Markt entziehen und selbstverwaltetes Wohnen ermöglichen. Könnt Ihr die Stiftung kurz vorstellen und sagen, welche Pläne Ihr habt?

Sabine Horlitz: Die Berliner Stadtbodenstiftung wurde 2021 von 150 Menschen gegründet. Sie ist aus einer Initiative hervorgegangen, in der unterschied­liche Akteure und Interessen zusammenkamen: Menschen aus Nachbarschaftsinitiativen und Haus­projekten, Genossenschaftler*innen und alternative Projektentwickler*innen, aber auch Forschende und in der Bezirkspolitik Aktive.

Ziel der Stadtbodenstiftung ist es, einen Gegen­pol zur Spekulationsspirale wie zur Praxis der Top- Down Planung zu setzen, … weiterlesen

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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Finanzierung/Förderung Rechtsform/Genossenschaft Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Wer zahlt es … ?

Finanzierung gemeinschaftlicher Wohnprojekte

*** von Joscha Metzger ***

Wohnungsbauprojekte kosten Geld. Für viele Menschen ist der Bau des eigenen Hauses oder der eigenen Wohnung die aufwändigste Finanzierung, die sie in ihrem Leben stemmen. Dies gilt auch für das Planen und Bauen in Gruppen. Gemeinschaftliche Bauprojekte bieten gegenüber dem Einfamilienhaus oder der Eigentumswohnung den großen Vorteil, dass anfallende Belastungen auf mehrere Schultern verteilt werden und durch Ansätze solidarischer Finanzierung ggf. sozial ausgeglichen werden können. Dennoch bleibt immer die große Frage: Wer zahlt es? Und woher kommt das Geld?

Gemeinschaftliche Finanzierungen innerhalb einer Gruppe gerecht zu gestalten, ist eine der zentralen Herausforderungen … weiterlesen

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Architektur/Planungskultur Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Netzwerk Stadtentwicklung Wohnprojekte national/international

Ecovillage Hannover

Nachhaltiges, suffizientes
und basisdemokratisches Bauen für die Zukunft

*** von Lena Bruns, Hans Mönninghoff und Gerd Nord ***

In Hannover entsteht bis 2028 ein neues Stadtquartier für ca. 1.000 Menschen. Die Vision: Gemeinschaftliches Leben mit geringstem ökologischen Fußabdruck, hohem sozialen Standard und einer suffizienten Lebensweise der Bewohner:innen. Es wird gleichzeitig nachhaltiger und bezahlbarer Wohnraum geschaffen. Umgesetzt wird das Projekt in einem in Europa so noch nicht dagewesenen umfangreichen Beteiligungs- und Planungsprozess der zukünftigen Bewohner:innen.

Das knapp 50.000 m² große Grundstück liegt an der Grenze zwischen intensiver Stadtbebauung und offener Landschaft. In 13 Wohnhöfen werden die Gebäude in Holzbauweise errichtet, dabei … weiterlesen

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Architektur/Planungskultur Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Stadtentwicklung Wohnprojekte Hamburg Wohnungspolitik

Architektenwettbewerbe von Baugemeinschaften

Das Recht auf freie Architektenwahl wird zunehmend in Frage gestellt

*** von Tobias Behrens und Joachim Reinig ***

In den vielen großen neuen Stadtentwicklungsgebieten wurden von Seiten der Stadtplanung und des Hamburger Oberbaudirektors bisher immer sehr aufwendige Architektenwettbewerbe gefordert.

DIE ERFAHRUNG MIT ARCHITEKTURWETTBEWERBEN

Dies hat oftmals dazu geführt, dass sich Kleingenossenschaften kaum an diesen Grundstücksausschreibungen beteiligt haben, weil der Aufwand im Rahmen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus nicht umsetzbar erschien. Wenn es doch versucht wurde, sind diese Projekte gescheitert – wie z. B. im Pergolenviertel. Nur einmal hat es funktioniert: Die Realisierung der Baugemeinschaft Möwe mit der wohnreform eG in der … weiterlesen

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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Finanzierung/Förderung Netzwerk Wohnungspolitik

Jubiläum der Koordinationsrunde Baugemeinschaft

Wirken und Entstehung der KORB-Runde

*** von Tobias Behrens ***

Im Januar 2020 wird sich die Koordinierungsrunde Baugemeinschaften KORB zum 50. Mal treffen – ein Grund diese außergewöhnliche Form der Zusammenarbeit zu würdigen.

Seit 2005 treffen sich unter der Federführung der Agentur für Baugemeinschaften sämtliche in Hamburg mit dem Thema Baugemeinschaft befassten Organisationen und Ämter alle drei Monate zu einer Besprechung.

Im Januar 2020 wird die 50. Sitzung dieser Koordinierungsrunde stattfinden. Das ist ein guter Anlass einmal auf das Wirken und die Entstehung dieser Runde zurück zu blicken.

Am 1. September 2004 fand ein Gespräch zwischen STATTBAU HAMBURG und den … weiterlesen

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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Wohnungspolitik

Pandemie-Folgen: Lastenausgleich zwischen Arm und Reich?

Jede Krise bietet auch Chancen

*** Joachim Reinig ***

Die Corona-Pandemie zeigt deutlich die Gewinner und Verlierer in der Gesellschaft.
Den Versandkonzernen geht es glänzend, der Einzelhandel ist vielerorts existenzbedroht.

Die Coronakrise vertieft die Gräben zwischen Arm und Reich, wie Christoph Butterwegge in seinem neuen Buch belegt. „[…] Ein großer Teil der Deutschen ist gar nicht in der Lage, finanziell auch dann noch über die Runden zu kommen, wenn mal zwei, drei Monate das reguläre Einkommen ausfällt.“ (Ch. Butterwegge, Spiegel Interview 19.9.2020)
Auch in der Wohnraumversorgung zeigt sich die soziale Spaltung: Wer Vermögen hat, z. B. ein finanziertes schuldenfreies Haus … weiterlesen

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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Stadtentwicklung Stadtsanierung/Stadterneuerung Wohnprojekte Hamburg Wohnungspolitik

Holsten knallt am Dollsten

Ein Sachstandbericht zum Holsten-Quartier und insbesondere der Frage der Baugemeinschaften

*** von Christian Trede ***

Es war einmal eine Brauerei, die feststellen musste, dass der gemeine Bürger einfach nicht mehr so viel Bier trinkt wie er/sie es bisher getan hat.
Was macht man nun in dieser misslichen Lage?
Man denkt über Umstrukturierungsmaßnahmen nach, wie es Konzernen so in der Regel machen.

Alte Technik muss erneuert, Personal kann gestrichen werden… und Flächen, die man nicht braucht, können aufgegeben werden. Das haben sie zunächst mit dem „Kistenlager“, einer Fläche an der Harkortstraße getan (nördliche Fläche in Mitte Altona) – und an die … weiterlesen

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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke

Eine neue Bodenpolitik brauchen Stadt und Land

Langfristig bezahlbaren Wohnraum sicherstellen

*** von Tobias Behrens ***

Nachdem in den letzten Monaten bundesweit über Themen wie die Schaffung von preiswertem Wohnraum, Mietendeckel und Preisbremse im Wohnungsbau diskutiert wurde, kommt die Debatte langsam zum Kern des Problems: es geht um die Bodenfrage!

Foto: STATTBAU Hamburg

Die Grundsteinlegung…

des Bauvorhabens der Amalie-Sieveking Stiftung und der Mara und Holger Cassens Stiftung in Hamburg St. Georg. Nach dem Konzept „Erneuern durch Ersetzen“ werden hier alte Gebäude aus den 50er Jahren durch seniorengerechte Neubauten ersetzt. Durch eine bessere Ausnutzung des Grundstücks können erheblich mehr Wohnungen geschaffen werden. Direkt
hinter der Baugrube die neuen

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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke

Ein Umdenken in der Bodenpolitik ist nötiger denn je

Münchner Strategiepapier enthält auch für Hamburg wichtige Impulse

*** von Tobias Behrens ***

Ein Blick von Hamburg nach München ist immer mit sehr unterschiedlichen Empfindungen verbunden: einerseits treibt es einen bei Betrachtung der Miet- und Bodenpreise den Angstschweiß ins Gesicht und Befürchtungen kommen auf, dass das, was sich in München in diesem Bereich abspielt, auch zukünftig in der eigenen Stadt Realität werden könnte.

Andererseits produziert dieser extreme Druck auf den Wohnungsmarkt eine aktive Gegenbewegung: es sind in den letzten Jahrzehnten viele Wohnprojekte und neue Genossenschaften entstanden, die dem rasanten Mietsteigerungsprozess entgegengetreten sind.

Besondere Aktivitäten haben die Münchner Kolleg*innen seit dem … weiterlesen