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Das Wohnungsbauprojekt „Greves Garten“ in Hamburg-Bergedorf

*** von Jens Marzian ***

„Greves Garten“ ist ein 5181 qm großes Grundstück mit historischen Gebäuden, des durch umgebende Häuserzeilen geschützt, mitten im Herzen von Hamburg-Bergedorf liegt. Das Gelände bildet den Beginn einer Grünverbindung vom Zentrum Bergedorfs bis zur Landesgrenze.

Wie selten in einem der Hamburger Bezirke, verbindet sich in „Greves Garten“ die zentrale Lage des Wohnortes mit der sozialen und kulturellen Durchmischung der Bewohnerinnen und dem Wohnen im Grünen.

Auf dem Gelände befinden sich 3 Stadthäuser aus der Gründerzeit mit je mehreren Wohnungen und 3 Stadtvillen im sogenannten Baugewerkestil. Daneben wird ein weiteres Haus schon für ein Wohnprojekt genutzt. Die Häuser, die zwischen 1891 bis 1895 erbaut wurden, bilden ein schutzwürdiges historisches Ensemble, das unter Erhaltungsgebot steht.

Nachdem 2000 erstmalig Pläne zum Verkauf des Ensembles bekannt wurden, regte sich Widerstand gegen eine spekulative Übernahme durch Investoren. Deren Pläne hätten durch Abriss und Neubauten sowie Luxussanierungen die Bewohnerinnen verdrängen und den Charakter von Greves Garten zerstören können.

Zeichnung: Stefan Röhr-Kramer

Der Beschluss, das stadteigene Gelände im Höchstgebotsverfahren zu verkaufen, machte es für die im Juni 2002 gegründete Baugenossenschaft Greves Garten eG nicht leichter, musste sie doch befürchten, in Konkurrenz zu kapitalträchtigen Investoren das Nachsehen zu haben.

Das unermüdliche persönliche und finanzielle Engagement der Genossenschaftsmitglieder und die wohlwollende Begleitung aller Beteiligten führten letztendlich dazu, dass die Wohnungsbauprojekt Greves Garten GbR mbH – bestehend aus der Genossenschaft Greves Garten eG und 9 Einzeleigentümerlnnen – als Höchstbietende im September 2004 für rund 1,16 Mio. Euro den Zuschlag erhielt und seit Anfang 2005 Eigentümerin von Greves Garten ist.

Das Wohnungsbauprojekt Greves Garten konnte bereits in einer frühen Phase die Johann-Daniel-Lawaetz-Stiftung als in der Begleitung von Wohnprojekten erfahrene Einrichtung für die gemeinsame Projektentwicklung und die anschließende Baubetreuung gewinnen. Zudem stehen ihr mit Stefan Röhr-Kramer, wrs-Architekten, für den Neubau und Carsten Dohse, Dohse und Stich Architekten, für den Altbau zwei erfahrene Architekten für die anspruchsvolle Neugestaltung zur Seite.

Geplant ist neben der umfangreichen Sanierung und Modernisierung der zum Teil seit mehreren Jahren leerstehenden Gründerzeithäuser eine angepasste Neubebauung, die das Gelände behutsam nachverdichtet und bezahlbaren Wohnraum für junge Familien und ältere Menschen schafft. Insgesamt sollen 3 Bestandsgebäude mit 12 Wohnungen incl. Dachgeschossausbau saniert und zwei Mehrfamilienhäuser mit 11 Wohnungen neu gebaut werden. Die Gesamtkosten des Projekts werden sich auf ca. 4,5 bis 5 Millionen Euro belaufen.

Mit der Baugenehmigung und mit der Förderzusage der Wohnungsbaukreditanstalt wird Anfang September 2005 gerechnet, so dass noch im gleichen Monat mit dem Bau begonnen werden kann. Die Bauzeit wird 12-14 Monaten betragen. Der offizielle Spatenstich fand am 2. September 2005 statt und wurde auf dem Gelände angemessen gefeiert. Noch zu vermieten sind 2 Wohnungen mit jeweils ca. 50 qm und zu verkaufen eine Dachgeschoss-Altbauwohnung mit ebenfalls ca. 50 qm.

Kontakt: www.grevesgarten.de

Jens Marzian ist langjähriges Mitglied der Gruppe Greves Garten, zukünftiger Bewohner und Ansprechpertner für des Projekt.

zuerst veröffentlicht: FreiHaus 12(2005), Hamburg