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Literaturhinweis Stadtentwicklung

Zukunftsorientiertes Wohnen in Hamburg

Diplomarbeit von Claudia Reinhard

Alternative Baugenossenschaften stellen in Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern noch ein Randphänomen dar. Dabei bilden gerade die selbst bestimmten Wohnformen eine vielfältige Bereicherung der Stadtlandschaft. Die Arbeit von Claudia Reinhard umfasst eine Analyse über den Beitrag von neuen Baugenossenschaftsprojekten für eine nachhaltige Stadtentwicklung sowie eine Überprüfung des Modells auf seine Zukunftsfähigkeit hin.

Das Ergebnis stellt Baugemeinschaften als qualitativ hochwertige Projekte dar, die in ihren sozialen, ökonomischen und ökologischen Ausgestaltungen einen überdurchschnittlichen Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung liefern. In den Gemeinschaften wird ein hoher Grad an sozialer Integration erreicht, der im normalen Wohnumfeld nur selten entsteht. Insgesamt bieten Baugemeinschaften eine angenehme Lebensart im urbanen Umfeld – eine Wohnform, die die Suburbanisierung eindämmen kann. Jedoch stößt die Autorin auch auf Hemmnisse von Baugemeinschaften. Zu hohe Bodenpreise, fortschreitende Knappheit an geeigneten Flächen und zu langwierige Organisationsprozesse sind nur einige der genannten Punkte.

Als Fazit sollten die Baugemeinschaften in ihrer Arbeit auf möglichst breiter Basis unterstützen werden, um so den Nutzern die Verwirklichung ihre Wohn(t)räume zu ermöglichen. Die Arbeit gibt einen sehr detaillierten Überblick über Hamburger Wohngemeinschaften, ihre Ausgestaltung sowie Möglichkeiten und ist für Laien und Fachleute gleichermaßen lesenswert.

Im Mai 2004 hat Claudia Reinhard, eine ehemalige Praktikantin von STATTBAU HAMBURG, ihre Diplomarbeit „Zukunftsorientiertes Wohnen durch Baugemeinschaften in Hamburg“ im Fachbereich Geowissenschaften an der Universität Hamburg über die Thematik Hamburger Baugemeinschaften abgeschlossen.

STATTBAU erstellt zur Zeit ein elektronisches Archiv von Grauer Literatur zum Thema Bau- und Hausgemeinschaften, auf das bei Bedarf zurückgegriffen werden kann.

zuerst veröffentlicht: FreiHaus 11(2004), Hamburg