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Artikel Wohnprojekte Hamburg

Autofreies Wohnprojekt Saarlandstraße erhält neue Nachbarn!

*** von Gisela Petersen ***

In der letzten FreiHaus berichtete Marina Pohlmann über die Schwierigkeiten, die die Projektgruppe des neuen Wohnprojekts Saar 2 bei der Bewerbung um das Grundstück an der Saarlandstraße bewältigen musste. Sie war skeptisch, wie es weitergeht. Doch jetzt hat die Projektplanung eine positive Wendung genommen und es kann weiter geplant werden.

Es ist geschafft, die 1. Hürde genommen. Die Projektgruppe Saar II vom Verein Autofreies Wohnen e.V. hat die Anhandgabe für den 2. Bauabschnitt in der Saarlandstrasse erhalten. Am 26.6.2005 fand die feierliche Unterzeichnung beim EBV (Eisenbahnbauverein) in Harburg statt. Fast alle zukünftigen Bewohner/innen sowie Herr Peiffer von Leben mit Behinderung (LmB) und Herr Bode vom EBV waren zugegen. Die Freude war groß. Wegen der starken Hitze stießen wir mit Selters statt Sekt auf konstruktive Zusammenarbeit und gutes Gelingen an. Das ist auch nötig, denn es gibt viel zu tun.

Zum Grundstück

Wir erhalten ein kleineres Grundstück als ursprünglich vorgesehen. Der fehlende Teil gehört jetzt zum neuen Bebauungsplan für den 3. Bauabschnitt (geplant entlang der Saarlandstraßc), der nötig wurde, da sich kein Investor für eine Gemischtbebauung fand. Anstelle der ursprünglich geplanten Gewerbe- und Büronutzung sieht der neue Plan vom Büro APB entlang der Saarlandstrasse ein Wohngebiet, siebengeschossig, mit Tiefgaragen vor. Er liegt zur Zeit im Bezirksamt aus. Für uns heißt das auch, dass ein Teil der Parkplätze am Wiesendamm bis zum Beginn des 3. Bauabschnittes zunächst noch bestehen bleibt. Die Zuwegung zum Grundstück erfolgt auch vom Wiesendamm. Froh sind wir wiederum, dass die Tankstelle jetzt schon schließen muss, da die Zufahrt für die Baufahrzeuge gebraucht wird.

Lageplan

Unser Grundstück ist ca. 4.440 qm groß. Es entstehen ein L-förmiges Gebäude und ein Punkthaus ähnlich der schon vorhandenen Häuser, für etwa 50-60 Wohnungen, ein Drittel davon für eine Projektgruppe von Leben mit Behinderungen. 30 Haushalte wurden Genossenschaftsmitglieder beim EBV und haben somit ein Anrecht auf eine Wohnung gesichert. Ein paar Wohnungen sind noch frei. Es gibt eine Warteliste, bei Interesse beim Verein anrufen. Da noch viel gebaut wird, sind auch weitere autofreie Wohnprojekte denkbar und wünschenswert. Also Initiative ergreifen: Es lohnt sich, auch wenn man etwas warten muss!

Reales und Visionen

Einiges steht schon fest, beide Häuser werden im Passivhausstandard errichtet, erhalten eine verklinkerte Fassade und werden fünfgeschossig. Vieles andere muss zusammen entwickelt und geplant werden, wie z. B. ökologische Baustoffe, Solartechnik, Gemeinschaftseinrichtungen, Balkone und Dachterrasse und nicht zuletzt der Garten. Für diese Aufgaben haben wir eine Baugruppe gewählt, die sich 14-tägig mit der Architektin, Christine Reumschüssel vom Architekturbüro Dittert+Reumschüssel und Herrn Bode trifft. Voraussichtlicher Baubeginn ist September 2006 und der Einzug, wenn alles glatt geht, Ende 2007.

Für uns erfüllt sich dann ein Wunsch und Traum, an dem wir seit Sommer gearbeitet haben, oft mit viel Frust, aber nie ohne Hoffnung.

Kontakt: Verein Autofrei Wohnen e. V. Ansprechpartner: Udo Schuldt

Gisela Petersen ist Sprecherin der Projektgruppe „Autofreies Wohnen in der Saarlandstraße“ 2. Bauabschnitt

zuerst veröffentlicht: FreiHaus 12(2005), Hamburg