Seit Ende des letzten Jahres sind sämtliche Wohnungen des Wohnprojekts Parkhaus am Pinnasberg bezogen. Damit ist das erste Bauprojekt der Genossenschaft St. Pauli Hafenstraße fertiggestellt worden. Zur Zeit leben dort in 19 ganz unterschiedlichen Wohnungen, von der 33 Quadratmeter Ein-Zimmer Wohnung bis hin zur Fünfer-WG mit 179 Quadratmeter, 40 BewohnerInnen im Alter von 1,5 bis 60 Jahren. Drei Wohnungen werden von Rollstuhlfahrern bewohnt. Von den insgesamt elf Geschossen befinden sich drei im Keller, in dem es Quartiersgaragen mit günstigen Parkplätzen für die NachbarInnen gibt.
Schönster Raum im ganzen Haus ist der Gemeinschaftsraum im obersten Stock mit einer umlaufenden Dachterrasse. Hier oben finden die Versammlungen und Feste statt, geplant sind auch öffentliche Veranstaltungen für den Stadtteil.
Eine Besonderheit ist auch die Entscheidung der BewohnerInnen für die Passivhaus-Bauweise. Die Energieverbrauchswerte liegen bei einem Zehntel des Verbrauchs normaler Häuser. Zur Warmwasserbereitung gibt es eine Gastherme. Eine sehr gute Wärmedämmung, ein spezielles Lüftungssystem und große Südfenster bewirken, dass mit der vorhandenen Wärme geheizt wird und praktisch keine konventionelle Heizung notwenig ist. Mit Sonnenkollektoren wird zusätzlich Strom produziert. Auch an kalten Tagen soll es ausreichen, zehn Teelichter anzuzünden, um ein Wohnzimmer zu heizen, so der Leiter des Passivhaus-Instituts Dr. Feist, der den Bau im November 2003 zertifiziert hat. Die Bauweise ist noch relativ neu: Derzeit ist das Parkhaus das größte Passivhaus Europas, behauptet die Gruppe in ihrer Internet-Präsentation unter www2.homepage.hamburg.de/parkhaus-ev. Architekt des Projektes war das Architekturbüro Plan-R, die wirtschaftliche Betreuung lag bei STATTBAU.
zuerst veröffentlicht: FreiHaus 11(2004), Hamburg