Alle Versuche der betroffenen MieterInnen, mit der SAGA Möglichkeiten für den Erhalt der zwei Terrassenhäuser zu finden, sind gescheitert. Laut SAGA sei ein Erhalt aus Kostengründen unmöglich. Die Häuser mit 33 Wohnungen sind mittlerweile zweimal begutachtet worden, jedes Mal lagen die Kosten für eine Vollmodernisierung nach den Orientierungswerten der Hamburger Wohnungsbaukreditanstalt (WK) deutlich über den Kosten eines Neubaus. Die Kritik der BewohnerInnen zielt auf die jahrelange Vernachlässigung der Instandhaltung der Häuser durch die SAGA. Dadurch wurde der schlechte Zustand der Häuser erst verursacht. Zur Belohnung erhält die SAGA nun eine Abrissgenehmigung (Januar 2001).
Außerdem sehen die BewohnerInnen und die an den Häusern interessierte Wohngruppe TAL 67 die zu Grunde gelegten Modernisierungsstandards der WK und der SAGA als überzogen an. So will die SAGA hier Wohnungen schaffen, die den zeitgemäßen Anforderungen an Wohnraum entsprechen, mit Balkonen, Bädern, geraden Fußböden etc. Da die Häuser aber abgesackt sind, haben einige Wohnungen schiefe Böden. Die Wohngruppe Tal 67 findet dies nicht so tragisch. Sie brauchen auch keine Balkone, es gibt ja die Gärten vorm Haus. Sie schlagen vor, für jeweils zwei der kleinen Wohnungen ein gemeinsames Bad zu schaffen. Alles Möglichkeiten für erhebliche Kosteneinsparungen.
Auch der Kompromissvorschlag wurde von der SAGA kategorisch abgelehnt. Er sah vor, nur das eine der Häuser abzureißen, welches auf der Fläche des geplanten Neubaus steht. Das zweite im Hof stehende Gebäude sollte für ein Wohnprojekt erhalten werden. Argumentation der SAGA: Man wolle kein Haus auf dem SAGA Grundstück haben, das nicht im SAGA-Eigentum stehe. Daraus würden sich nur Probleme entwickeln. Im Klartext: die SAGA will ein Haus abreißen und Wohnraum vernichten, obwohl dieses Gebäude ihren Neubauplänen gar nicht im Weg steht.
Zuerst veröffentlicht: Freihaus 7(2001), Hamburg