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Kurznachrichten Stadtsanierung/Stadterneuerung

Ten years after

Nach zehn Jahren endet endlich ein Konflikt um innerstädtische Sanierung. Im Herzen des Hamburger Schanzenviertel waren noch in den 80er Jahren Gewürze und das berühmte Ketchup von Herrmann Laue fabriziert worden. Zwei Investoren kauften die Grundstücke und gerieten sich später in die Haare. Jahrelang passierte daher nichts im Quarree zwischen Schanzenstraße und Schlachthofgelände. Das dürfte den Wert der Grundstücke nicht geschmälert haben. Viele befürchteten eine radikale Aufwertung dieses klassischen Arme-Leute-Viertels und auch heute noch gibt es Widerstand gegen den geplanten Abriss einiger Gebäude. Früher war es nicht anders – nur die Protest waren massiver. Junge Leute hatten mehrfach Häusern in der Schanzenstraße besetzt und Raum für Wohnprojekte auf dem sog. Laue-Gelände gefordert. Vor gut zwei Jahren war es soweit. Die Stadt kaufte ein Gebäude an der Ludwigstraße von den neuen Eigentümern zurück, um es für ein Wohnprojekt zur Verfügung zu stellen. Mit viel Selbsthilfe und öffentlicher Föderung im ABB-Verfahren ist mittlerweile ein Gebäude hergerichtet worden, in dem drei Wohngruppen unter dem Dach der Wohnungsbaugenossenschaft Schanze gerade einezogen sind. FREIHAUS wünscht gutes Gelingen.

Zuerst veröffentlicht: Freihaus 6(2000), Hamburg