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Architektur/Planungskultur Artikel

Gewerbliche Erdgeschoßnutzung in der Stadterweiterung: geht das?

Die Strategie für die Wiener Seestadt Aspern1)

*** von Robert Temel ***

Bei der Entwicklung neuer Stadtteile machen sich weltweit Stadtplaner*innen viele Gedanken, wie man statt anonymer Schlafstätten lebendige und urbane Stadtteile entwickeln kann. Dabei ist die Frage der Nutzung bzw. Entwicklung der Erdgeschossflächen insbesondere in den zentralen Lagen von hoher Bedeutung. Auch für den neuen Stadtteil in Hamburg Oberbillwerder ist die Wichtigkeit dieses Themas im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs erkannt worden. Ein Beispiel aus Wien könnte für Hamburg ein Vorbild sein.

Theoretisch besteht Einigkeit: Die Stadt der kurzen Wege, die Mischung von Wohnen, Arbeiten, Freizeit in Quartieren und … weiterlesen

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Architektur/Planungskultur Artikel Wohnprojekte national/international Wohnungspolitik

Die vier Säulen des Wiener Modells

Ökonomie, soziale Nachhaltigkeit, Architektur und Ökologie als Qualitätssäulen beim geförderten Wohnungsbau

*** von Rudolf Scheuvens ***

Eine Gruppe von PolitikerInnen und Verantwortlichen einer Wohnungsbaugesellschaft einer deutschen Stadt auf Rundgang durch die Seestadt Aspern. 80% aller Wohnungen sind dort mit Mitteln des geförderten Wohnbaus realisiert. Doch wer dort eine eher triste Sozialsiedlung und Schlafstadt erwartet hatte, findet einen höchst abwechslungsreichen und lebendigen Stadtteil vor.

In den Erdgeschoßzonen der Janis-Joplin-Promenade befindet sich ein breites Angebot an Geschäftssnutzungen für die Grundversorgung, Gemeinschaftsräume, Fahrradwerkstätten. Die öffentlichen Räume sind, anders als in vielen neuen Stadtgebieten die man kennt, anspruchsvoll gestaltet. Verleihsysteme für E-Bikes, Räder und … weiterlesen

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Architektur/Planungskultur Artikel Wohnprojekte national/international

Selbstbau als innovativer Beitrag

Integration durch Arbeit – ein Wiener Selbsthilfeprojekt
mit Flüchtlingen für bezahlbaren Wohnraum

*** von Sabine Pollak und Silja Tillner ***

Selbstbau, Integration und Materialexperiment. Ein engagiertes Wiener Projekt stellt sich vor.

Wien ist eine wachsende Stadt und sowie in den meisten Metropolen entsteht eine erhöhte Nachfrage nach leistbarem Wohnen. Gleichzeitig stiegen auch in Wien die Grundstückspreise in den letzten Jahren massiv an. Es wird also zunehmend schwieriger, gefördertem Wohnbau, der in Wien seit Mitte der 1990er Jahre den hauptsächlichen Wohn raumbedarf abdeckt, zu errichten. Viele Wohnungssuchende weichen daher auf den frei finanzierten Privatwohnungsmarkt aus.

2015 erhöhte sich vor dem Hintergrund … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen Wohnprojekte national/international

Wien [ro*sa] wohnen

*** Andrea Breitfuss ***

Wohnprojekte in Wien sind auch heute noch vor allem privater Initiative überlassen. Zwar investiert Wien viel Geld in den Wohnungsbau . Die Förderrichtlinien, die Bauordnung und die Verwaltung der Stadt Wien setzen allerdings noch immer ausschließlich auf die bewährten organisatorischen Großstrukturen.

Aber es gibt doch Wohnprojekte in Wien! Eines der bekannten Beispiele kooperativer Wiener Wohnprojekte ist die Sargfabrik. Eine Gruppe initiativer junger Menschen – mit ausreichendem finanziellem und sozialem Kapital und unter kreativer „Interpretation“ von Teilen der Bau- und Förderrichtlinien – hatte es Ende der 80er Jahre geschafft, ein baulich und sozial innovatives Wohnprojekt (und ein … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen Wohnprojekte national/international

Türen müssen wir schaffen, Brücken bauen

*** von Katrin Tresse ***

Über 300 Menschen aus 24 Nationen leben in dem Wohnprojekt „Wohnmodell interethnischer Nachbarschaft“ im 23. Bezirk von Wien. Das Projekt, das unter dem Namen „globaler Hof“ bekannt wurde, beherbergt Familien, allein stehende Frauen mit Kindern, Singles, ältere und junge Leute. Kaum ein Raum in Europa vereint mehr Lebensstile und Haushaltsformen auf so dichtem Raum. Erste Impulse für ein inter-ethnische Projekt kamen bereits 1995, in einer Zeit, in der die Fremdenfeindlichkeit in Wien spürbar zugenommen hatte.

Das inter-ethnische Wohnmodell sollte eine „eigenständige wohnpolitische Antwort auf die Herausforderung einer pluralistischen Gesellschaft“ darstellen. In einer Mischung von 50% … weiterlesen

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Architektur/Planungskultur Artikel Wohnprojekte national/international

Wien – Wohnen in der Sargfabrik

*** von Margarete Havel ***

Wohnen, Kultur und Integration sind die Leitbegriffe des Wohn- und Kulturprojektes „Sargfabrik“ in Wien-Penzing. Das Wohnheim wurde von einer Gruppe Menschen initiiert, die mit ihren Wohn- und Lebensbedingungen unzufrieden waren. Das Konzept war so eıfolgreich, dass ein zweites Projekt “Miss Sargfabrik” gebaut wıırde.

Nach dem Vorbild der alten Genossenschaften kaufte eine Gruppe Menschen gemeinsam ein Grundstück mit einer alten Fabrik. Sie plante und errichtete auf eigenes Risiko ein Wohnprojekt. 1996 wurde die umgebaute ehemalige Sargfabrik von rund 120 Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Lebensformen und Kulturen bezogen. Neben den 73 Wohneinheiten entstanden großzügige Gemeinschaftsflächen, die Raum für … weiterlesen