Das Thema Wohnen und Kosten des Wohnens sind in Hamburg in aller Munde. Aber häufig geht es in der Öffentlichkeit nur um die Anzahl von Genehmigungen oder Fertigstellungen, Fassaden oder spektakuläre Groß-Projekte. Mit der aktuellen FreiHaus Ausgabe versuchen wir, etwas genauer auf den Hamburger Wohnungsmarkt zu schauen und Themen hervorzuheben, die sonst nicht im Vordergrund der Debatte stehen. Dabei geht es u.a. um die Hamburger Wohnstifte und das Studierendenwerk, die miserable Versorgung von Menschen mit Dringlichkeitsscheinen und die besonderen Wünsche türkischer Bürger auf dem Wohnungsmarkt. Weiterhin beschäftigen wir uns mit bundespolitischen Entwicklungen (dem angeblichen „Kleinanlegerschutz“ und der Mietpreisbremse), die vermutlich … weiterlesen
Autor: FREIHAUS-Archiv
Hamburgs Wohnstifte sind in die Jahre gekommen. Was ist zu tun?
*** von Mechthild Kränzlin und Ulrike Petersen ***
Februar 2014. Bezirksamt Hamburg-Nord. Saal und Tribüne randvoll, Altersdurchschnitt des Publikums 55plus, wenn nicht noch höher… Die Stimmung aufgeladen! Auf Initiative der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen findet eine öffentliche Anhörung zur Situation der Wohnstifte statt.
Anwesend: Stiftungsvorstände, ein Vertreter der Justizbehörde als Rechtsaufsicht der Stiftungen, der Mieterverein zu Hamburg, Bezirkspolitiker aller Fraktionen, jede Menge Bürgerinnen und Bürger und wir, die Autorinnen dieses Artikels. Sinn und Zweck der Anhörung „Die Bezirksversammlung möchte sich (…) ein Bild von der Situation der Stifte machen. … weiterlesen
Wohnungslosigkeit in Hamburg
Eine Aufforderung an die Wohnungspolitik
*** von Stephan Nagel ***
Obwohl Wohnungsnot in Hamburg wieder ein wichtiges politisches Thema ist, stehen die besonders drastisch von dieser Not betroffenen wohnungslosen Haushalte im Schatten der politischen Aufmerksamkeit. Um Wohnungslosigkeit zu bekämpfen und die Zahl wohnungsloser Menschen stark zu reduzieren, bräuchte es eine entschiedene soziale Wohnungspolitik, die über die Förderung des Neubaus von Wohnungen hinausgeht.
Die aktuell in Hamburg zu verzeichnenden Wohnungslosenzahlen (Sommer 2014) haben eine dramatische Dimension.
Viele wohnungslose Menschen, die in den zuständigen Fachstellen für Wohnungsnotfälle um Unterbringung nachsuchen, werden weggeschickt und vertröstet, weil in den Behelfs- und Notunterkünften keine freien … weiterlesen
Situation und Aussicht des studentischen Wohnens
*** von Johannes Maue ***
Für Studierende wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Der geförderte Wohnungsbau für Studierende wurde in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt und viele der bestehenden Wohnheimkonzepte sind veraltet und nicht beliebt. Die Privatwirtschaft hat den Bedarf erkannt und setzt verstärkt auf Studierenden-Wohnformen im hohen Preissegment als sichere Investition.
Die Zahl der Studienanfänger steigt; in den letzten Jahren durch einmalige Ereignisse wie doppelte Abiturjahrgänge und das Aussetzen der Wehrpflicht sprunghaft, jedoch auch fortdauernd aufgrund steigender Bereitschaft und der Möglichkeit junger Menschen, ein Studium zu beginnen. Ca. 500.000 Studienanfänger pro Jahr … weiterlesen
SAGA GWG startet innovatives Modellprojekt »LeNa« in zwei Hamburger Wohnvierteln
*** von Petra Fischer ***
Hamburg wird sich in den kommenden Jahren auf demografische Veränderungen einstellen müssen. Doch mit der Errichtung barrierefreier Wohnungen und Wohnraumanpassungen allein ist es nicht getan. Altersarmut, Singularisierung und der berechtigte Wunsch nach lebenslangem, selbstbestimmten Wohnen erfordern integrierte Konzepte, die ein überschaubares Wohnquartier als Handlungsebene definieren und niedrigschwellige Angebote zum Erhalt der selbständigen Lebensführung bieten.
Das generationsübergreifende Wohn- und Versorgungskonzept „LeNa“, das SAGA GWG im Herbst diesen Jahres mit zwei Kooperationspartnern in den Hamburger Stadtteilen Barmbek-Nord und Horn startet, soll dem Strukturwandel der Gesellschaft und den … weiterlesen
Das Potential der türkischen Bürger auf dem Wohnungsmarkt
*** von Zeynep Adanali ***
In den letzten Jahren ist der Zugang zu Wohnraum für die migrantische Bevölkerung in den meisten deutschen Großstädten mit zunehmenden Schwierigkeiten verbunden. Die Bewohner mit Migrationshintergrund sind von Diskriminierung oder anderen Vorbehalten konfrontiert. Das Interesse an Wohneigentumsbildung ist demzufolge, insbesondere bei einkommensstarken türkischstämmigen Migranten, stark angestiegen. Das genossenschaftliche Bauen ist bei Ihnen dennoch weitestgehend unbekannt, obwohl diese Art des Bauens in sozio-kultureller Hinsicht sehr gut geeignet ist. Es ist sinnvoll das Potential der migrantischen Bevölkerungsgruppe auf dem Wohnungsmarkt wahrzunehmen und ihnen unterschiedliche Möglichkeiten des Zugangs zu Wohnraum … weiterlesen
Alternative Finanzierungs-instrumente für (Wohn-) Projekte in Gefahr
*** von Rolf Weilert ***
Die Bundesregierung ist zurzeit dabei, den Markt der Direktkredite und Kleinanlagen zu regulieren. Vor dem Hintergrund der Pleite des Energiekonzern Prokon wurde jetzt ein Gesetzesentwurf vorgelegt, der auch für viele Wohnprojekte negative Folgen haben könnte. Es droht die „Prospektpflicht“!
Immer mehr selbstorganisierte Initiativen zeigen den Weg hin zu einer gelebten solidarischen Ökonomie. Aber eine neue Gesetzesinitiative bedroht sie in ihrer Existenz.
„Bürgerschaftliches Engagement“, heißt es wohlklingend im Koalitionsvertrag der großen Koalition, solle gefördert und „die Gründung unternehmerischer Initiativen aus bürgerschaftlichem Engagement (z. B. Dorfläden, Kitas, altersgerechtes Wohnen, Energievorhaben)“ … weiterlesen
Mietpreisbremse
Signal mit begrenzter Wirkung
*** von Eva Raatschen ***
Der Gesetzentwurf aus Berlin setzt ein deutliches Signal, dass Neuvermietungspreise nicht ausschließlich am größtmöglichen Profit orientiert werden dürfen. Der durch ein knappes Wohnungsangebot geschürten Begehrlichkeit nach immer höheren Renditen wird Einhalt geboten. Für die Mieter bedeutet es, dass jetzt noch günstige Wohnungen langsamer vom Markt verschwinden.
Und es schreckt hoffentlich den ein oder anderen Großinvestor ab, der in Ballungszentren wie Hamburg hofft, mit dem Kauf von Mietwohnungen das schnelle Geld machen zu können. Wohnraum ist keine beliebige Ware, sondern der Lebensmittelpunkt für Menschen – ein Fünkchen dieses Gedankens findet sich in … weiterlesen
Wie gelingt ein lebenswerter Ort?
*** von Joachim Reinig ***
Auf einer Fachkonferenz Ende letzten Jahres diskutierte die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) die Frage nach „Mehr Stadt in der Stadt“. Wie gelingen urbane Qualitäten für Wohnen und Freiraum in einer wachsenden und dichter werdenden Stadt Hamburg. In einer Positionsbestimmung legte der Oberbaudirektor Jörn Walter „Leitsätze für die kompakte, urbane und vielseitige Stadt“ vor. Der Hamburger Architekt Joachim Reinig kommentierte auf der Konferenz aus seiner Erfahrung als Planer von Baugemeinschaften notwendige Qualitäten der Stadtentwicklung und wie ein lebenswerter Ort gelingt. Wir drucken Auszüge aus seiner Stellungnahme.
KOMMENTAR 1:
“IST … weiterlesen
Orte, an denen das erfolgreiche Älterwerden mitgestaltet wird
*** von Jana Wallrath ***
Viele Menschen wünschen sich für ihr Altsein ein Leben in einer regen Gemeinschaft von Jung und Alt. Das zeigt sich in Gesprächen in Beratungsstellen zum Wohnen im Alter ebenso wie in vielen Umfragen zu diesem Thema. In Wohnprojekten – also Hausgemeinschaften mit abgeschlossenen Haushalten und Gemeinschaftsräumen im Innen und Außen – scheinen diese Träume wahr zu werden.1)
Und andere Menschen machen es ja erfolgreich vor. Zum Beispiel Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister von Bremen, wird nicht müde, Vorträge in ganz Deutschland zu halten und von den … weiterlesen
