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Artikel Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Beitrag zum gemeinwohlorientierten Wohnen oder cash cow?

Kommunale Wohnungsunternehmen am Beispiel der SAGA Hamburg

*** von Natalie Lendzinski ***

Wohnraumversorgung wird seit dem Beginn der Urbanisierung in Deutschland als eine soziale Frage thematisiert. Als wichtiger Lösungsansatz zur Überwindung von Wohnungsnot wurden ab dem Be­ginn des 20. Jahrhunderts und insbesondere in den 1920er Jahren kommunale Wohnungsunternehmen gegründet, die zuallermeist nach den Grundsätzen der Gemeinnützigkeit agierten. Die gesetzliche Wohngemeinnützigkeit wurde jedoch im Jahr 1990 abgeschafft. Im Kontext eines generellen ge­sellschaftlichen Wandels hin zur Neoliberalisierung und Privatisierung sowie regionalen Angebots­überhängen auf dem Wohnungsmarkt führte dies dazu, dass viele Kommunen in den 2000er Jahren ihren Bestand veräußerten. So verkaufte beispiels­weise die weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Wohnungslosigkeit in Hamburg

Eine Aufforderung an die Wohnungspolitik

*** von Stephan Nagel ***

Obwohl Wohnungsnot in Hamburg wieder ein wichtiges politisches Thema ist, stehen die besonders drastisch von dieser Not betroffenen wohnungslosen Haushalte im Schatten der politischen Aufmerksamkeit. Um Wohnungslosigkeit zu bekämpfen und die Zahl wohnungsloser Menschen stark zu reduzieren, bräuchte es eine entschiedene soziale Wohnungspolitik, die über die Förderung des Neubaus von Wohnungen hinausgeht.

Die aktuell in Hamburg zu verzeichnenden Wohnungslosenzahlen (Sommer 2014) haben eine dramatische Dimension.

Viele wohnungslose Menschen, die in den zuständigen Fachstellen für Wohnungsnotfälle um Unterbringung nachsuchen, werden weggeschickt und vertröstet, weil in den Behelfs- und Notunterkünften keine freien … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen

Selbstbestimmt wohnen in lebendigen Nachbarschaften

SAGA GWG startet innovatives Modellprojekt »LeNa« in zwei Hamburger Wohnvierteln

*** von Petra Fischer ***

Hamburg wird sich in den kommenden Jahren auf demografische Veränderungen einstellen müssen. Doch mit der Errichtung barrierefreier Wohnungen und Wohnraumanpassungen allein ist es nicht getan. Altersarmut, Singularisierung und der berechtigte Wunsch nach lebenslangem, selbstbestimmten Wohnen erfordern integrierte Konzepte, die ein überschaubares Wohnquartier als Handlungsebene definieren und niedrigschwellige Angebote zum Erhalt der selbständigen Lebensführung bieten.

Das generationsübergreifende Wohn- und Versorgungskonzept „LeNa“, das SAGA GWG im Herbst diesen Jahres mit zwei Kooperationspartnern in den Hamburger Stadtteilen Barmbek-Nord und Horn startet, soll dem Strukturwandel der Gesellschaft und den … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Wohnungsnöte in Hamburg

Hamburg braucht mehr bezahlbare Wohnungen

*** von Karin Aßmus ***

In Hamburg fehlen preiswerte, bezahlbare Wohnungen – nicht nur in den Szenevierteln, sondern im gesamten Stadtgebiet. Das wissen auch der Senat und die Bausenatorin. Es wird versucht gegenzusteuern, die Neubauzahlen zu erhöhen und den sog. Drittelmix durchzusetzen. 1/3 der neuen Wohnvorhaben ab einer bestimmten Größenordnung sollen mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen werden. Es wird versucht, Investoren, Genossenschaften, SAGA GWG und andere Bauherren mit ins Boot zu holen. Kleine erste Erfolge sind sichtbar. Aber das reicht nicht, um die Wohnungsversorgung vor allem einkommensschwacher Haushalte zu gewährleisten, warnen Experten.

Strittig ist, wie viel … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen Wohnprojekte national/international

Eine Stadt für Alte – für Alle?

Auf der Suche nach guten Orten für ein langes Leben

*** von Ulrike Petersen ***

Die Botschaft der „Gesellschaft des längeren Lebens“ ist nicht zu überhören. Die Menschen werden älter, „bunter“ und sie werden weniger! Der Nachwuchs bleibt aus, die Erwerbsbiographien werden brüchiger, Armut im Alter steht (erneut) auf der sozialpolitischen Agenda. In Deutschland leben über zwei Drittel der Menschen in Städten. Die Zahl der Einzelhaushalte wächst. Der demographische Wandel – gepaart mit wachsender Urbanisierung – wirft Fragen auf, beschäftigt Politik, Wirtschaft und Wissenschaft: Was tun? Die Suche nach guten Orten zum Altwerden ist in vollem Gange. Aber was ist weiterlesen

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Kurznachrichten Wohnungspolitik

Bürgermeister Ole von Beust unterstützt neue Konzepte zum genossenschaftlichen Wohnen

Anlässlich des Treffens der Projektträger und ForscherInnen des Forschungsvorhabens des BBR mit dem Thema „Genossenschaftspotenziale stärken“ am 15. und 16. Mai in Hamburg begrüßte der Bürgermeister Ole von Beust die Bemühungen der Bundesregierung genossenschaftliches Wohnen weiter zu entwickeln. Die Stadt Hamburg hat die Förderung von Genossenschaften sogar in ihrer Verfassung festgelegt. Von Beust betonte die große Bedeutung der Genossenschaften bei der Wohnungsversorgung in der Stadt und hob besonders die neuen Qualitäten der 22 seit 1985 gegründeten neuen Wohnungsgenossenschaften hervor. Neben der reinen Wohnungsversorgung würden sich die Genossenschaften auch für die Quartiere einsetzen, in denen sie beheimatet sind und Qualitäten wie … weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung

STATTBAU Hamburg zwischen Hafenstraße und HafenCity

*** von Josef Bura ***

1985 wurde die STATTBAU HAMBURG gegründet. Die Zeiten waren damals aufregend. Die Sanierung der innerstädtischen Wohngebiete Hamburgs war eines der zentralen politischen Themen in der Hansestadt. Jeder drohende Abriss eines Mehrfamilienhauses beschäftigte monatelang die Öffentlichkeit. Hausbesetzungen waren an der Tagesordnung. Die Hafenstraße wurde in den frühen 80er Jahren zum bundesweit renommierten Projekt die Widerstandsfähigkeit der jungen Generation gegen drohende Abrisssanierung, zum roten Tuch für das Spießbürgertum und zum Symbol für andere, unkonventionelle Lebensformen. Heute ist Stadterneuerung nur noch ein Thema von Fachleuten, die Hafenstraße aus dem Rampenlicht der Öffentlichkeit verschwunden und man diskutiert statt dessen weiterlesen

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Kurznachrichten Stadtsanierung/Stadterneuerung

Hamburg: Abriss Lincolnstraße – Trommelstraße

Die Ecke Lincolnstraße – Trommelstraße besteht zur Zeit aus einer hässlichen Baulücke. Grund dafür sind die Abbrucharbeiten, die die SAGA Mitte des Jahres in Auftrag gegeben hatte. Die damaligen Gebäude zählen zu den älteren Mietshäusern St. Paulis. Bekannt war das Geburtshaus von Carl-Hagenbeck in der Lincolnstraße. Es handelte sich um schlichte Wohnungen, die vergleichsweise preiswert waren. Der Konflikt um die Häuser hatte etwa ein Jahr geschwelt. Eine Gruppe um Mieter aus den Häusern hatte sich mit anderen jungen Leuten zusammengefunden und ein Konzept für den Erhalt entwickelt. In den Häusern sollte neben Wohnungen auch Ateliers für KünstlerInnen entstehen – eben … weiterlesen

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Kurznachrichten Stadtsanierung/Stadterneuerung

St. Pauli: Abriss auch in der Talstraße

Seit mehreren Jahren schwelte auch der Konflikt um die Häuser an der Talstraße in St. Pauli. Übriggeblieben von der vormaligen gründerzeitlichen Bebauung waren zwei Häuserzeilen. Sie waren Bestandteil der typischen Hamburger Passagenbaukultur, nur dass sie seit Jahrzehnten ohne die vormals dazugehörigen Straßenrandbauten zurückgesetzt an der Talstraße lagen – zwei Terrassenhäuser direkt am Hamburger Grenzgänger Gang, der bis 1938 die Städte Altona und Hamburg voneinander trennte. Eine Gruppe überwiegend junger Menschen versuchte seit über vier Jahren den Wohnraum mit dem Programm alternativer Sanierung, d.h. unter Einbeziehung praktischer Selbsthilfe der zukünftigen NutzerInnen, zu erhalten. Auch hier kam der Bagger im Auftrag der … weiterlesen

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Kurznachrichten Stadtsanierung/Stadterneuerung

Grumbrechtstraße 47 – Weihnachten im neuen Haus in Heimfeld

Nach rund 10 Monaten Bauzeit war es endlich geschafft. Die SelbsthelferInnen konnten noch vor Weihnachten 2000 in ihre neuen Wohnungen in der Grumbrechtstraße 47 einziehen. Das SAGA-Haus, das mit ABB-Förderung der Stadtentwicklungsbehörde und baulicher Selbsthilfe der BewohnerInnen von Februar bis Dezember 2000 saniert wurde, ist jetzt das neue Zuhause von sechs Familien. Dank höherer Eigenmittel, die die SAGA zur Finanzierung eingebracht hat, konnte die Selbsthilfe in einem erträglichen Rahmen gehalten werden. Dennoch war es für die Beteiligten ein großer Kraftakt: Wände einreissen, Bäder und Küchen fliesen und die Malerarbeiten durchführen, daneben Beruf und Familie. Das ging doch ziemlich an die … weiterlesen