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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Wohnungspolitik

Pandemie-Folgen: Lastenausgleich zwischen Arm und Reich?

Jede Krise bietet auch Chancen

*** Joachim Reinig ***

Die Corona-Pandemie zeigt deutlich die Gewinner und Verlierer in der Gesellschaft.
Den Versandkonzernen geht es glänzend, der Einzelhandel ist vielerorts existenzbedroht.

Die Coronakrise vertieft die Gräben zwischen Arm und Reich, wie Christoph Butterwegge in seinem neuen Buch belegt. „[…] Ein großer Teil der Deutschen ist gar nicht in der Lage, finanziell auch dann noch über die Runden zu kommen, wenn mal zwei, drei Monate das reguläre Einkommen ausfällt.“ (Ch. Butterwegge, Spiegel Interview 19.9.2020)
Auch in der Wohnraumversorgung zeigt sich die soziale Spaltung: Wer Vermögen hat, z. B. ein finanziertes schuldenfreies Haus … weiterlesen

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Artikel Netzwerk Stadtentwicklung Wohnprojekte Hamburg Wohnungspolitik

Neue städtische Wohnungsverwaltungsgesellschaft gegründet

Solidargemeinschaft-
lich organisierte Wohnprojekte sichern

*** Tobias Behrens im Interview mit Ralf Starke, Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft ABBMG ***

„Wir wollen den Erfolg der vorwiegend selbstverwalteten Wohnprojekte und Mietergenossenschaften aus den vergangenen Jahrzehnten sichern. Ein Verkauf kommt nur an Träger in Frage, die die Gewähr dafür bieten, dass die sozialen, stadtentwicklungs- und wohnungspolitischen Ziele weiterverfolgt werden und die ­Selbstverwaltung wie in der Vergangenheit gewährleisten.“ (Auszug aus dem Koalitionsvertrag 2015)

Hintergrund dieser Aussage im Koalitionsvertrag war die Angst vieler dieser selbstverwalteten und noch im Eigentum der FHH befindlichen Wohnprojekte, langfristig ihre Selbstverwaltung aufgeben zu müssen, da die Stadt solche Art von Wohnungsverwaltung … weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung Wohnprojekte Hamburg Wohnungspolitik

Erwartungshorizonte und praktische Erfahrungen

Eine Befragung von Baugemeinschaften in der HafenCity

*** Dr. Matthias Borscheid ***

Baugemeinschaften gelten als Bestandshalter von Wohnraum, Innovationstreiber bei der baulichen Umsetzung von nachhaltigen Konzepten und Katalysator für das Entstehen ­nachbarschaftlicher Netzwerke. Eine Befragung in der HafenCity befasst sich mit diesen Themen und möchte diese Aspekte näher beleuchten.

BAUGEMEINSCHAFTEN IN DER HAFENCITY

In der HafenCity gibt es bereits einige Baugemeinschaften, die nach einer mehrjährigen Planungsphase zwischen 2007 und 2016 ihre Gebäude be-zogen haben. Zwischen 2020 und 2024/25 werden insgesamt weitere 14 Wohnprojekte von Bauge-meinschaften im Quartier Baakenhafen ent-stehen. Die Grundstücke des Quartiers sind mittlerweile anhand gegeben, einige Gebäude auf … weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung Wohnprojekte Hamburg Wohnungspolitik

Das Hamburger Bündnis für Wohnstifte startet durch

Neues Gutachten zur Lage der Wohnstifte gibt Empfehlungen für die Zukunft

*** von Julia Barthel, Tomma Groth und Kira Seyboth ***

Hamburg steht vor der dringlichen Aufgabe, neuen Wohnraum zu schaffen. Dabei soll die Versorgung mit bezahlbaren Wohnungen und das soziale Miteinander zusammen gedacht werden. Die Hamburger Wohnstifte meistern diese Herausforderung seit Jahrhunderten unter wechselhaften Bedingungen.

Mit viel Engagement ist es gelungen, so unterschiedliche Gruppen wie Menschen mit Wohnungsberechtigungsschein, Mieter*innen im Alter von 60 bis 85 Jahren und Personen mit Pflegebedarf mit mehr als nur Wohnraum zu versorgen. In vielen Wohnstiften haben sich Formen des Zusammenlebens wie generationenübergreifendes Wohnen und … weiterlesen

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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Stadtentwicklung Stadtsanierung/Stadterneuerung Wohnprojekte Hamburg Wohnungspolitik

Holsten knallt am Dollsten

Ein Sachstandbericht zum Holsten-Quartier und insbesondere der Frage der Baugemeinschaften

*** von Christian Trede ***

Es war einmal eine Brauerei, die feststellen musste, dass der gemeine Bürger einfach nicht mehr so viel Bier trinkt wie er/sie es bisher getan hat.
Was macht man nun in dieser misslichen Lage?
Man denkt über Umstrukturierungsmaßnahmen nach, wie es Konzernen so in der Regel machen.

Alte Technik muss erneuert, Personal kann gestrichen werden… und Flächen, die man nicht braucht, können aufgegeben werden. Das haben sie zunächst mit dem „Kistenlager“, einer Fläche an der Harkortstraße getan (nördliche Fläche in Mitte Altona) – und an die … weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung Wohnungspolitik

#einfachwohnen – in Hamburg nur ein Traum

Bessere Versorgung von Wohnungsnotfällen nicht auf der politischen Agenda des Senats

*** Stefan Nagel ***

Etwa 12.000 Wohnungsnotfälle kann die Stadt Hamburg nicht mit dringend benötigten Wohnungen versorgen. Das Hamburger Bündnis für eine neue soziale Wohnungspolitik1 startete im August 2019 die Kampagne #einfachwohnen, um auf die dramatische Situation der Wohnungssuchenden aufmerksam zu machen. Über diese Kampagne im Vorfeld der Bürgerschaftswahl und ihre Hintergründe berichtet der folgende Text.

Die „neue Wohnungsnot“, die sich in vielen Regionen der Republik über einen längeren Zeitraum entwickelt hat, war im Laufe des Jahres 2012 auf den Titelseiten der großen Zeitungen und Magazine angekommen und rückte … weiterlesen

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Artikel Rechtsform/Genossenschaft Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Keine Überregulierung, bitte!?

Was bringt die großen Hamburger Genossenschaften dazu,
marktliberale Forderungen an die Politik zu stellen?

*** Joscha Metzger ***

Große Genossenschaften tragen in Hamburg mit ihren günstigen Mieten und dem ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder zu einer sozialen Stadtentwicklung bei. Sie genießen daher bei verschiedensten Akteuren einen sehr guten Ruf: Politiker*innen aller Parteien, zivilgesellschaftliche Initiativen sowie Mietervereine betonen regelmäßig ihren Beitrag zum Erhalt bezahlbaren Wohnraums und gemischter Quartiere.
Vor diesem Hintergrund wirken die Forderungen des Vereins der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften an den Senat vom Frühjahr 2020 irritierend: Die Wohnung, so lässt der Verein wissen, sei eine Ware und „Überregulation“ schädlich für die Wohnungsversorgung.
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Architektur/Planungskultur Artikel Wohnungspolitik

Der »8€-Wohnungsbau«

Chance oder Nebelkerze?

*** von Joachim Reinig ***

Die äußerst angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt hat den Hamburger Senat veranlasst, Wege zur Kosteneinsparung beim Bau neuer Wohnungen auszuprobieren.

In Modellvorhaben wird eine serielle Fertigung von Wohnungen ausprobiert, die SAGA entwickelt Typenhäuser und einen Wohnungskatalog – das reduziert zumindest die Planungskosten. Aber auch die Ausstattung der Gebäude wird kritisch überprüft: Teure Tiefgaragen können entfallen, die Gebäude bekommen tiefere Grundrisse (das spart Fassadenfläche), Fahrstühle werden nur planerisch berücksichtigt und erst später nachgerüstet. Die gesetzlichen Vorgaben z.B. zum Wärmeschutz werden eingehalten – wenn auch nicht verbessert. Damit hofft der Senat, dass schneller und … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Allgemeine Wohnungsknappheit bleibt bestehen

Die Letzten beißen die Hunde

*** von Tobias Behrens ***

Dringlichkeitsscheine sollen eigentlich besonders bedürftigen Menschen den Zugang zu einer bezahlbaren Wohnung sicherstellen – doch leider versagt das System zur Wohnraumversorgung für diese Zielgruppe.

Anfang 2016 hat der Senat in der Drucksache DS 21/2905 festgestellt: „Die Versorgungssituation der anerkannt vordringlich Wohnungsuchenden hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter zugespitzt“. Aus diesem Grund wurde bereits in 2014/15 eine Arbeitsgruppe in der zuständigen Baubehörde eingerichtet, die Vorschläge zur Lösung dieses Probleme erarbeiten sollte. An dieser AG wurden neben den Vertretern der Behörden und der wohnungswirtschaftlichen Verbände u. a. auch Vertreter von … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Einfach wohnen

*** von Dirk Ahrens ***

„Wenn Sie in den letzten Jahren auf Wohnungssuche waren, haben Sie es selbst erlebt: Trotz erheblicher Bautätigkeit in der Stadt bleibt bezahlbarer Wohnraum knapp. Fast jede*r kann Geschichten von mühsamer Wohnungssuche, frustrierend langen Schlangen bei Besichtigungsterminen und überhöhten Mieten erzählen. Besonders schwierig ist die Situation für Menschen, die auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt sind: Menschen mit Assistenzbedarf oder „schwierigen“ Lebensläufen, Alleinerziehende, Menschen mit geringem Einkommen, Arbeitslose, Familien mit vielen Kindern, Flüchtlinge, Wohnungslose, Menschen mit Mietschulden oder Schufa-Einträgen, …

Wenn sich die Lage trotz starker Bautätigkeit nicht entspannt, stellt sich die Frage, ob möglicherweise das Falsche gebaut … weiterlesen