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Architektur/Planungskultur Artikel Stadtentwicklung

Qualität in der Stadtentwicklung

Wie gelingt ein lebenswerter Ort?

*** von Joachim Reinig ***

Auf einer Fachkonferenz Ende letzten Jahres diskutierte die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) die Frage nach „Mehr Stadt in der Stadt“. Wie gelingen urbane Qualitäten für Wohnen und Freiraum in einer wachsenden und dichter werdenden Stadt Hamburg. In einer Positionsbestimmung legte der Oberbaudirektor Jörn Walter „Leitsätze für die kompakte, urbane und vielseitige Stadt“ vor. Der Hamburger Architekt Joachim Reinig kommentierte auf der Konferenz aus seiner Erfahrung als Planer von Baugemeinschaften notwendige Qualitäten der Stadtentwicklung und wie ein lebenswerter Ort gelingt. Wir drucken Auszüge aus seiner Stellungnahme.

KOMMENTAR 1:
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Artikel Wohnungspolitik

10 Jahre Agentur für Baugemeinschaften

Eine Würdigung

*** von Joachim Reinig ***

Die Gründung der Agentur für Baugemeinschaften in der Baubehörde 2003 löste Begeisterung aus: Neue Impulse für den Wohnungsbau, Wohnprojekte kommen endlich aus ihrer Nische heraus! Die Hoffnung war so groß, dass sich Wohnprojekte fortan sogar selbst „Baugemeinschaften“ nannten. Fort mit dem Geruch alternativer Sonderbauformen!

Dabei hatte Hamburg damals schon eine zwanzigjährige Tradition von Baugemeinschaften, respektive Wohnprojekten und war Vorbild für viele Initiativen in anderen Städten geworden. Besonders die zahlreichen Gründungen von ehrenamtlichen, nachbarschaftlichen, selbst verwalteten Kleingenossenschaften waren beispielhaft.

Mit der Gründung von alternativen Sanierungsträgern (STATTBAU HAMBURG 1985 und Lawaetz Stiftung 1987) und engagierten … weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Wie wollen wir wohnen?

Beitrag zu einer sozialen Stadtentwicklung

*** Interview mit Joachim Reinig und Ingrid Breckner ***

In Hamburg wird ganz besonders deutlich, dass über einen längeren Zeitraum zu wenig und zu wenig bezahlbare Wohnungen gebaut wurden. Die Politik versucht seit ein paar Jahren mit aktiver Wohnungspolitik gegenzusteuern, doch die Neubauzahlen weichen noch stark von dem ab, was als notwendig erachtet wird. FreiHaus fragt, ob angesichts dieses Defizits bei der Wohnraumversorgung nun die Gefahr besteht, nur noch auf Quantität zu setzen und die Qualität zu vernachlässigen.

Der FreiHaus-Beirat diskutiert hier, welche wohnungs- oder stadtentwicklungspolitischen Maßnahmen geeignet sein könnten, attraktive Quartiere und angemessene … weiterlesen

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Literaturhinweis Stadtentwicklung

Buchtipp 1

Doug Saunders „Arrival City“

*** von Joachim Reinig ***

Arrival City : über alle Grenzen hinweg ziehen Millionen Menschen vom Land in die Städte, von ihnen hängt unsere Zukunft ab / Doug Saunders. – München : Karl Blessing Verlag, 2011. – ISBN 978-3-89667-392-3

Die Hamburger Debatte um „Recht auf Stadt“ problematisiert die Verdrängung der Bevölkerung durch Investoren, die Immobilien für Besserverdienende entwickeln und verkaufen. MigrantInnenen, Wohngemeinschaften und Studierende, – vor einer Generation noch die Pioniere der vernachlässigten Innenstadt – müssen jetzt gut verdienen oder den Stadtteil verlassen, spätestens wenn sie mehr Wohnraum für Kinder benötigen. Diese Diskussion zeichnet ein weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Gemeinschaftliches Wohnen

Innovationspotenzial und Hindernislauf

*** von Ingrid Breckner und Klaus Joachim Reinig ***

Gemeinschaftliche Wohnformen vereinen bedürfnisgerechtes Wohnen, Ressourcen schonendes Bauen, Beteiligung an Planung und Errichtung der Bauvorhaben und gemeinsame Gestaltung des Wohnens. Seit einigen Jahren gehen von diesen eher kleinen Akteuren innovative Impulse für die Stadtentwicklung aus.

Wohnungsnachfrage im Wandel und zivilgesellschaftliche Wohnungsangebote

Seit den 1990er Jahren zeichnet sich im Bereich des Wohnens eine immer deutlicher werdende Differenzierung der Nachfrage ab: Wohnungssuchende haben unterschiedlich viel Geld, mehr oder weniger sichere Einkommensverhältnisse, besondere Bedürfnisse und Praktiken im Wohnalltag und leben in mehr oder weniger dynamischen Haushaltskonstellationen. Der entstandenen Vielfalt von Milieus, … weiterlesen

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Architektur/Planungskultur Artikel Stadtentwicklung

Aufbruch zu neuen Ufern?

Internationale Bauausstellung IBA 2013 in Wilhelmsburg!

*** von Joachim Reinig ***

Auf einem Expertenforum im Bürgerhaus Wilhemsburg stand ein Alt-Wilhelmsburger auf und kritisierte, dass Wilhelmsburg seit Jahrzehnten schlecht behandelt wird: mal soll die Müllverbrennung hierherkommen, mal eine Autobahn. Verkehr, Gift und Emissionen bedrohen den Wohnstandort.

Der Oberbaudirektor, der gerade 100 Mio Euro für die Internationale Bauaustellung in Wilhelmsburg versprochen hatte, gab dem Mann Recht, aber fragte zurück, was denn die Alternative sei? ,Wir haben keine Alternative!‘, sagte der Mann und setzte sich.

Was will die IBA?

Die IBA 2013 und die gleichzeitig stattfindende Internationale Gartenschau IGS sind Projekte des Senats … weiterlesen

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Artikel Wohnungspolitik

Bewohnergenossenschaften: das war’s?

Hamburg bremst Neugründungen von Genossenschaften aus

*** von Joachim Reinig, Architekt ***

Vor zwanzig .Jahren wurden in Hamburg die beiden ersten ehrenamtlichen Bewohnergenossenschaften der Nachkriegszeit gegründet. 1987 bildete dann Drachenbau eG in St. Georg den Auftakt für eine rasche Folge weiterer Neugründungen von Genossenschaften für Wohnprojekte in Selbstverwaltung. Bis zum letzten Jahr sind so 21 Genossenschaften entstanden, darunter zwei große Ausgründungen (in der Gartenstadt Farmsen und den Falkenried-Terrassen) und zwei Dachgenossenschaften, die offen sind für weitere Projekte. Die anderen sind nachbarschaftliche Kleingenossenschaften mit einem Wohnungsbestand von durchschnittlich 41 Wohnungen.

Die Kleingenossenschaften erfreuen sich großer Stabilität. Durch die ehrenamtliche Arbeit und … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen Wohnprojekte national/international

Maro Temm – Eine Genossenschaft der Sinti

*** von Klaus Joachim Reinig ***

„Maro Temm“ ist Romanes und bedeutet auf Deutsch „Unser Land“ oder auch „Unser Platz“. Dies drückt die Hoffnung von 13 Kieler Sinti-Familien aus, einen eigenen Platz zu finden, wo sie unter Wahrung ihrer Kultur gemeinsam wohnen können. Unter dem Dach einer Genossenschaft soll diese Hoffnung in Form einer Selbstbausiedlung Wirklichkeit werden.

Die deutschen Sintis leben schon seit vielen hundert Jahren in Deutschland. Die Überlebenden des Holocaust haben sich in Kiel in einem Landesverband der deutschen Sinti und Roma Schleswig-Holstein organisiert. Für Sinti- und Roma-Familien tritt in den letzten Jahren verschärft das Problem einer unzureichenden … weiterlesen

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Architektur/Planungskultur Artikel Klimaschutz/Mobilität

Passivhäuser – Hamburg in der Sonne

*** von Klaus Joachim Reinig ***

Vielleicht liegt es am Klima: Es boomen derzeit die Passivhaus-Projekte in Hamburg. Nachdem sich die Niedrigenergiebauweise im geförderten Geschosswohnungsbau allgemein durchgesetzt hat, sind die ersten beiden Passivhäuser im Mehrfamilienhausbau bezogen und viele weitere im Bau oder in der Planung.

Baugemeinschaften als Vorreiter

Vorreiter waren auch hier die Wohngruppenprojekte mit ihren hohen ökologischen Standards. Im Brachvogelweg baute eine Kleingenossenschaft elf Reihenhäuser (im Rahmen der Kostenansätze der Wohnungsbauförderung!), in dem Hagenbeck-Villen-Resort entstand von einem privaten Investor ein Haus mit zwölf Eigentumswohnungen. Im „Wohnprojekt 13“ wurden in diesem Frühjahr 18 Wohnungen in der Telemannstraße bezogen, am Pinnasberg … weiterlesen

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Artikel Finanzierung/Förderung Wohnungspolitik

Vier minus

Rot-grüne Wohnprojekteförderung

*** von Klaus Joachim Reinig ***  

Im Herbst wird in Hamburg eine neue Regierung gewählt. Ein wichtiges Anliegen der jetzigen rot-grünen Koalition war die Förderung von Wohnprojekten. Wir wollen untersuchen, ob die letzen Jahre gute oder schlechte Zeiten für gemeinschaftliches Wohnen waren und was wir von den Parteiprogrammen für die Wahl 2001 erwarten. Eine Bilanz.  

Mit der Bebauung der Zeisewiesen und Gebäuden in der Chemnitzstraße, im Knabeweg, der Rostocker Straße und der Scheplerstraße wurden mehrere Projekte fertiggestellt, die in der vorherigen Legislaturperiode auf den Weg gebracht worden sind. Die Projekte Kleiner Schäferkamp und Saarlandstraße, auch bereits … weiterlesen