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Artikel Finanzierung/Förderung

Förderung: Sechs Forderungen

*** von Tobias Behrens ***

Wohnprojekteförderung stagniert in Hamburg seit Jahren. Sollen neue Wohnformen tatsächlich eine relevante Perspektive erhalten, muss die gegenwärtige Praxis geändert werden. Die wichtigsten sechs Ansatzpunkte in Stichworten.

In den vergangenen Legislaturperioden bis 1997 wurde die Förderung von Wohnprojekten und nachbarschaftlichen Wohnformen Schritt für Schritt dem tatsächlichen Bedarf angepasst. Seit dem sind die Regeln allerdings kaum weiter entwickelt worden. Um die im Koalitionsvertrag festgelegte Förderung von Wohnprojekten umsetzen zu können, wären folgende Änderungen der Förderbedingungen notwendig:

I. Eigenkapital

Im Rahmen der Wohnprojekteförderung nach §88d ist das notwendige Eigenkapital auf ca. 12% festgesetzt worden. Dieses ist zwar deutlich … weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung Wohnprojekte national/international

Tübingen: Neues Quartier gemeinsam planen

*** von Andreas Feldtkeller ***

Hamburg gilt als Hochburg von Projekten, in denen Menschen gemeinsam planen und bauen, um später gut nachbarschaftlich miteinander zu wohnen. Über die ganze Stadt verstreut existieren viele vereinzelte Wohnprojekte. Anders in Tübingen, wo seit Anfang der 90er Jahre das Gebiet einer ehemaligen Kasernenanlage für mehrere tausend Menschen zusammen mit den zukünftigen NutzerInnen geplant wird. Ein auf Hamburg übertragbares Modell?

Gemeinschaftliches und selbstbestimmtes Wohnen ist bei dem Konversionsprojekt Stuttgarter Straße/ Französisches Viertel in Tübingen eher ein planerisches Werkzeug als eigentliches Ziel, ist doch der Grundgedanke bei der Planung auf den bis 1991/92 vom französischen Militär genutzten … weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung

Die Wiederentdeckung der neuen Träger

*** von Klaus Selle und Heidi Sutter-Schurr ***

Gemeinschaft hat Konjunktur. Die aktuelle gesellschaftspolitische Diskussion ist geprägt durch hohe Ansprüche an die Leistungsfähigkeit von Gruppen, Initiativen, Nachbarschaften. Als Kernelemente einer „Bürgergesellschaft“ sollen sie deren Möglichkeiten zur Entfaltung bringen.

Diese Haltung erstreckt sich auch auf das Wohnen. Über lange Zeit waren es die großen staatsnahen Wohnungsunternehmen und später die privaten Developer, die die Dinge richten sollten – dennoch konnte man seit den späten 70er und frühen 80er Jahren zwischen Staat und Markt neue Akteure erspähen: die Baugemeinschaften, Wohngruppen, selbstgewählte Nachbarschaften und viele andere.

Nachbarschaft in der Geschichte des Wohnens

Diese Gemeinschaften … weiterlesen

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Artikel Rechtsform/Genossenschaft Wohnungspolitik

Genossenschaftlicher Investitionsfond

*** von Frank Karthaus ***

Die Eigenkapitalaufbringung ist für neue genossenschaftliche Wohnprojekte ein zentrales Problem, denn die Projektler bestehen in der Regel nicht aus vermögenden Erben mit 30.000–50.000 DM Eigenkapital, die gleichzeitig einen § 5 Schein wegen geringem Einkommen besitzen.

Die Bundesregierung bereitet ein neues Wohnraumförderungsgesetz vor, und auch die steuerliche Förderung des Erwerbs von Geschäftsanteilen bei Genossenschaften soll im Eigenheimzulagengesetz neu geregelt werden. Allerdings kann es nur dann eine Verbesserung geben, wenn die Förderung nicht mehr an eine Eigentumsorientierung geknüpft wird. Diese Umwandlungsoption widerspricht dem Genossenschaftsgedanken. Hamburg hat deshalb bereits 1995 diese Regelung im Gesetzgebungsverfahren im Bundesrat abgelehnt.

Aufhebung … weiterlesen

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Artikel Rechtsform/Genossenschaft Wohnprojekte national/international

Woge Köln eG und die Eigenheimzulagen-Falle

*** von Konrad R. Müller ***

Aus Anlass der geplanten Privatisierung eines städtischen Wohnhauses und der Umwandlung in Eigentumswohnungen gründete sich 1997 die Wohnungsgenossenschaft WOGE Köln eG als inhaltliche Alternative zur Privatisierung. Dabei handelte es sich um die erste wohnungsgenossenschaftliche Neugründung seit 1951 in Köln. Sie sollte Aspekte wie ökologisches Bauen und Wohnen, Wohnkosten unterhalb des Mietspiegels sowie hausweise Selbstverwaltung der NutzerInnen umsetzen. Doch wie sieht es mit dem Anspruch und der Wirklichkeit aus – ein Zwischenbericht.

Zähe Kaufverhandlungen mit Liegenschaftsverwaltung und Stadtrat begleiteten im April 1998 den Eigentumsübergang des unter Denkmalschutz stehenden Wohn- und Geschäftshauses Krefelder Wall 20. Begünstigt … weiterlesen

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Artikel Klimaschutz/Mobilität Wohnprojekte Hamburg

Soli-Tick und Millionenkredite

*** von Elisabeth Schmidt-Brockmann ***

„…ohne Aussicht auf Erfolg, ohne Erwartung von Verständnis oder Unterstützung an der Idee weiterarbeiten und felsenfest daran glauben“ – dieses Zitat aus einer Wohnprojektgruppe hat uns lange begleitet, bis es jetzt doch wahr wird: Wenn alles gut geht, fällt der erste Spatenstich für unser generationsübergreifendes Wohnprojekt im Frühjahr 2001, und das mitten in Eimsbüttel.

1994 fingen wir, zwei Single-Frauen und ein Ehepaar, an, über unsere Zukunft nachzudenken, denn die Familienphase war oder ging zu Ende. Niemand von uns strebte es an, allein in einer Wohnung alt zu werden. Einverständnis herrschte auch bei der Wahl der … weiterlesen

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Artikel Finanzierung/Förderung Rechtsform/Genossenschaft

Von der Eleganz der Ziffern

*** von Mario Osório ***

Selbstverwaltung ist spannend und für viele Wohnprojekte unverzichtbarer Bestandteil ihres Alltags. Die Entscheidung darüber, wer neu einzieht, wie das Zusammenleben besser organisiert werden kann, was angeschafft oder repariert werden muss, darüber wird im Plenum oder in Arbeitsgruppen oft ausdauernd diskutiert und gemeinsam entschieden. Aber die exakte Betriebskostenabrechnung, die prüffähige Rechnungslegung für den Jahresabschluss oder gut aufbereitete Unterlagen für die Prüfung durch den Genossenschaftsverband, das setzt Fachkenntnis, das nötige Handwerkszeug und eine Menge Zeit voraus. Weil es zum Thema wohnungswirtschaftliche Beratung in der Vergangenheit häufig Nachfragen gegeben hat, ist eine Gesellschaft gegründet worden, die sich um weiterlesen

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Architektur/Planungskultur Artikel

Der Boberger Dorfanger

*** von Viola von Lübbecke ***

Eigentlich sind es stets die BewohnerInnen, die mit ihren Wohnvorstellungen die Vermietergesellschaften „stören“, besonders wenn sie individuelle Anforderungen an das Wohnen stellen. Viele Wünsche scheitern jedoch entweder am verfügbaren Einkommen oder an den Bedingungen des Wohnungsmarktes. So müssen Familien und Wohngruppen meist die Erschwernisse des Selbstbauens auf sich nehmen, um ihre Vorstellungen umsetzen zu können. Doch der Markt scheint im Wandel begriffen und wird vielleicht sogar die einstigen Störungen als Wohnwünsche begreifen.

Die Hanseatische Wohnbau GmbH HPE versucht, bei der Planung und Realisierung des Dorfangers Boberg diesen Wandel innerhalb der Grenzen des Stadtstaates Hamburg … weiterlesen

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Beitrag der Redaktion Netzwerk

Neue Projekte

Anrufen, einsteigen, mitmachen

■ ■ ■ „Mitten in der Stadt“

Die Initiativgruppe ist aus dem gemeinsamen Interesse heraus entstanden, in der Innenstadt wohnen bleiben zu wollen, in eigenem Wohnraum und zu bezahlbaren Preisen. Das gemeinschaftliche Wohnen als wünschenswerte Lebensform steht dabei ebenso im Vordergrund wie ein Zusammenleben mit Jung und Alt unter einem Dach. Der eigene Wohnraum soll unter Berücksichtigung der besonderen Erfordernisse für Kinder und alternde Menschen gestaltet werden.

■ ■ ■ „Ökologisch Bauen und Leben an der Eidelstedter Feldmark“

Die Bebauungsplanung für die Eidelstedter Feldmark ist weitgehend abgestimmt. Unstrittig bei den Planungsbehörden ist, dass in dem Bereich hinter … weiterlesen

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Beitrag der Redaktion Bodenpolitik/Grundstücke Netzwerk

Grundstücke: woher nehmen, wenn nicht stehlen

Tipps Nr. 5

*** von Josef Bura ***

In Hamburg gibt es über 100 Wohnprojekte. Über die Hälfte davon im Altbau. Seit 1990 wächst die Zahl der Neubauprojekte beständig. Das größte Problem dabei: Wie kommen Interessierte zu bezahlbaren Grundstücken?

Grund und Boden ist in Großstädten teuer – vor allem solcher aus privater Hand. Kaum ein privater Grundstückseigentümer wird sich auf Laien als Investoren einlassen, wenn er auf einen gewerblichen Interessenten zurückgreifen kann. Denn Laien können kaum spekulativ bewertete Grundstücke erwerben. Bleibt im Prinzip also nur die Stadt Hamburg als Grundeigentümerin für Wohnprojekte.

Die Kommune ist gefordert

Wer sich konkret um … weiterlesen