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Kurznachrichten Stadtsanierung/Stadterneuerung

Bernstorffstraße 131

Seit zwei Jahren plant eine Gruppe von BauwagenbewohnerInnen vom Gaußplatz in dem kleinen ehemaligen Handwerkerhaus an der Grenze zwischen Altona und Hamburg-Mitte ein Wohnprojekt. Immense Feuchtigkeitsschäden und unterlassene Instandhaltung führten zu so hohen Baukosten, daß nur noch Abriß die Alternative schien. Nun werden die Kosten durch Stadtentwicklungs- und Sozialbehörde und durch Selbsthilfe der NutzerInnen aufgebracht. Die zukünftigen BewohnerInnen werden über die geforderte Selbsthilfe hinaus das Gebäude unter fachkundiger Anleitung von Handwerkern zum großen Teil selbst instandsetzen. Baubeginn soll im nächsten Frühjahr sein.

Zuerst veröffentlicht: Freihaus 3(1998), Hamburg

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Kurznachrichten Wohnprojekte für besondere Zielgruppen

Weitere Kirchenkaten in Betrieb

Mitte September wurden neue Kirchenkaten eingeweiht. Sie gehören zu den insgesamt 13 Wohnmöglichkeiten, die auf Kirchengrundstücken außerhalb der City aufgestellt werden. Menschen, die bislang auf der Straße gewohnt haben, erhalten dort zunächst für ein Jahr eine feste Bleibe mit Einzelbelegung. Danach sollen sie in den Wohnungsmarkt vermittelt werden. Nach Aussagen der Betreiber werden die einfachen Holzbauten vor allem von Menschen gut angenommen, die lange auf der Straße gelebt haben und sich nicht sofort zutrauen, in ein Mietshaus zu ziehen. Vier weitere Katen sind in Planung.

Zuerst veröffentlicht: Freihaus 3(1998), Hamburg

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Kurznachrichten Wohnprojekte für besondere Zielgruppen

Bundesweiter Aktionstag: Die Stadt gehört allen

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Obdachlosenhilfe hatte am 11. September zu einem Aktionstag aufgerufen. Er hatte zum Inhalt, sich gegen soziale Spaltung, Obdachlosigkteit, Ausgrenzung und Vertreibung von Armen aus den Konsumbereichen der Stadt zur Wehr zu setzen. In Hamburg fand die Veranstaltung auf dem Gänsemarkt statt. Rund 12 Stände informierten über Themen wie Obdachlosigkeit, Flüchtlingsunterbringung, Armut und Drogenhilfe. Die öffentliche Resonanz zu diesem Aktionstag war bedauerlicherweise nicht so groß, wie zum Protestmarsch der Zahnärzte am gleichen Tag.

Zuerst veröffentlicht: Freihaus 3(1998), Hamburg

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Kurznachrichten Wohnprojekte für besondere Zielgruppen

Matthias-Stift

Über 100 Wohnstifte entstanden zwischen 1825 und 1914 in Hamburg. Das Matthias-Stift in Hamburg-Borgfelde wurde 1982 als Stiftung des Hamburger Kaufmanns Emanuel Matthias Gädecke errichtet. Es ist der Unterbringung von Hilfebedürftigen, unverheirateten oder verwitweten Frauen gewidmet. Jetzt wird das historische Gebäude instandgesetzt und modernisiert, mit Bädern und Küchen ausgerüstet. Schon seit längerem kooperieren das Matthias-Stift mit der Hamburg-Leuchtfeuer GmbH. Wer ins Stift einzieht, muß weiterhin hilfebedürftig sein. Allerdings ist heute auch Männern das Wohnen im Stift erlaubt.

Zuerst veröffentlicht: Freihaus 3(1998), Hamburg

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Kurznachrichten Stadtsanierung/Stadterneuerung

Wohngruppen auf dem Laue-Gelände

Die Auseinandersetzungen um die Zukunft des Laue-Geländes gehen bis in die 80er Jahre zurück, als dort noch die Gewürzfabrik Laue und die Klaviermanifaktur Steinway ihre Fabrikationshallen hatten. Jetzt ist das Gelände zwischen Stern- und Schanzenstraße weitgehend von den alten Fabriken und des Wohnhäusern geräumt. Nur ein kleiner Teil ist erhalten geblieben. In einen alten Gewerbetrakt an der Ludwigstraße werden junge Leute einziehen, die dort in drei Wohngruppen leben werden. Noch in diesem Jahr soll mit den Umbaumaßnahmen begonnen werden.

Zuerst veröffentlicht: Freihaus 3(1998), Hamburg

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Kurznachrichten Wohnungspolitik

Sozialbehörde senkt Mietobergrenzen drastisch

Für Sozialhilfeempfänger brechen harte Zeiten an. Die Sozialbehörde hat die Mietobergrenzen, die von den Sozialämtern übernommen werden, drastisch gesenkt. Immer mehr Fälle sind inzwischen bekannt geworden, wo MieterInnen Ärger bekommen, bei denen bisher alles klar ging. Auch wenn sie zuvor die Wohnung mit Zustimmung des Sozialamtes bezogenen haben, werden sie zum Auszug in eine billigere Wohnung oder zur Aufnahme von Untermietern aufgefordert. Im Falle, daß sie sich weigern, droht die Behörde mit Einstellung der Mietzahlungen. Will die Sozialbehörde selbst die Zahlen der Obdachlosen erhöhen?

Zuerst veröffentlicht: Freihaus 3(1998), Hamburg

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Kurznachrichten Stadtentwicklung

Kossak geht

Die Amtszeit von Oberbaudirektor Kossak geht zu Ende. Länger als der frühere Bundeskanzlers Kohl ist er in Hamburg im Amt. Kossak ist umstritten. Die einen sehen in ihm einen Garanten für qualitativ hochwertige Architektur und einen Promoter der Hamburger Cityentwicklung auf internationalem Niveau. Die anderen werfen ihm völlige Ahnungslosigkeit im Bereich integrierter Strategien der Stadtentwicklung vor, bei denen soziale und ökologische Kriterien gleichberechtigt neben architektonischen stehen.

Zuerst veröffentlicht: Freihaus 3(1998), Hamburg

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Kurznachrichten Stadtsanierung/Stadterneuerung

Horner Riedsiedlung vor dem Ende?

Die Zukunft der Riedsiedlung in Horn ist unsicher geworden. Die kleinen Häuser, in denen rund 1100 Menschen wohnen, waren zwischen 1934 und 1939 in der Nähe der Legienstraße erbaut worden. Sanierungsvertriebene aus der Hamburger Innenstadt, „Wohlfahrtsempfänger“, sog. „Minderbemittelte“ und „politisch Unliebsame“ wurden einquartiert. Die Wohnungen wurden schon damals mit durchschnittlich etwa 35 qm Wohnfläche bewußt klein gehalten und nur primitiv ausgestattet. Deswegen hatte es schon 1938 Kritik gegeben. Die BewohnerInnen heute sind dennoch gegen einen Abriß, weil es einen guten Zusammenhalt in der Siedlung gibt und die ganze Wohnanlage mit Bäumen und viel Grün für sie einen hohen Wohnwert hat. … weiterlesen

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Kurznachrichten Stadtsanierung/Stadterneuerung Wohnungspolitik

Einsatz von ABM-Trägern in Wohnprojekten – in Hamburg unmöglich

Die Verbindung des arbeitsintensiven Stadterneuerungssektors mit Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im Wohnungsbau wird in Hamburg nicht gefördert. Offizielle Begründung: kein öffentliches Interesse und kein Gemeinwohl erkennbar. Und das obwohl das alternative Baubetreuungsprogramm ein Programm zur Sicherung preiswerten Wohnraums mit Berücksichtigung sozialer Komponenten ist. Da hilft es nicht einmal, wenn der Nutzerverein als gemeinnützig anerkannt ist. In anderen Bundesländern kommt die Arbeitsverwaltung – bei gleicher Gesetzeslage – zu ganz anderen Folgerungen: Wenn es sich um eine Nutzung handelt, die im Sinne des Gesetzes als gemeinnützig bestätigt ist, dürfen Arbeitslose gefördert über das Arbeitsamt dort eingesetzt werden: z.B. wenn es um die Wohnraumversorgung … weiterlesen

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Kurznachrichten Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Sozialbehörde spart bei Obdachlosen

Alle Fachleute sind sich einig: Das Hamburger Wohnungsbauprogramm für Obdachlose ist bundesweit Spitze. Es gilt als das beste Instrument, das die Hamburger Verwaltung für die Wohnungsversorgung von Menschen aus Notfallsituationen entwickelt hat. Das Prinzip ist einfach. Anstatt Geld für schlecht ausgestattete Provisorien auszugeben, werden Neubauwohnungen für Obdachlose finanziert. Alternative Sanierungsträger oder vormals gemeinnützige Wohnungsunternehmen bauen mit öffentlicher Förderung der Wohnungsbaukreditanstalt und der Sozialbehörde Wohnungen, die dauerhaft für die Unterbringung von Wohnungslosen bestimmt sind. Die Sozialbehörde hat für diese ein Belegungsrecht. Jetzt sind die Mittel von 2 Millionen auf 1 Million jährlich gekürzt worden. In einem Gespräch mit der Sozialbehörde hat … weiterlesen