Kategorien
Artikel Rechtsform/Genossenschaft Wohnprojekte national/international

Woge Köln eG und die Eigenheimzulagen-Falle

*** von Konrad R. Müller ***

Aus Anlass der geplanten Privatisierung eines städtischen Wohnhauses und der Umwandlung in Eigentumswohnungen gründete sich 1997 die Wohnungsgenossenschaft WOGE Köln eG als inhaltliche Alternative zur Privatisierung. Dabei handelte es sich um die erste wohnungsgenossenschaftliche Neugründung seit 1951 in Köln. Sie sollte Aspekte wie ökologisches Bauen und Wohnen, Wohnkosten unterhalb des Mietspiegels sowie hausweise Selbstverwaltung der NutzerInnen umsetzen. Doch wie sieht es mit dem Anspruch und der Wirklichkeit aus – ein Zwischenbericht.

Zähe Kaufverhandlungen mit Liegenschaftsverwaltung und Stadtrat begleiteten im April 1998 den Eigentumsübergang des unter Denkmalschutz stehenden Wohn- und Geschäftshauses Krefelder Wall 20. Begünstigt … weiterlesen

Kategorien
Artikel Klimaschutz/Mobilität Wohnprojekte Hamburg

Soli-Tick und Millionenkredite

*** von Elisabeth Schmidt-Brockmann ***

„…ohne Aussicht auf Erfolg, ohne Erwartung von Verständnis oder Unterstützung an der Idee weiterarbeiten und felsenfest daran glauben“ – dieses Zitat aus einer Wohnprojektgruppe hat uns lange begleitet, bis es jetzt doch wahr wird: Wenn alles gut geht, fällt der erste Spatenstich für unser generationsübergreifendes Wohnprojekt im Frühjahr 2001, und das mitten in Eimsbüttel.

1994 fingen wir, zwei Single-Frauen und ein Ehepaar, an, über unsere Zukunft nachzudenken, denn die Familienphase war oder ging zu Ende. Niemand von uns strebte es an, allein in einer Wohnung alt zu werden. Einverständnis herrschte auch bei der Wahl der … weiterlesen

Kategorien
Artikel Finanzierung/Förderung Rechtsform/Genossenschaft

Von der Eleganz der Ziffern

*** von Mario Osório ***

Selbstverwaltung ist spannend und für viele Wohnprojekte unverzichtbarer Bestandteil ihres Alltags. Die Entscheidung darüber, wer neu einzieht, wie das Zusammenleben besser organisiert werden kann, was angeschafft oder repariert werden muss, darüber wird im Plenum oder in Arbeitsgruppen oft ausdauernd diskutiert und gemeinsam entschieden. Aber die exakte Betriebskostenabrechnung, die prüffähige Rechnungslegung für den Jahresabschluss oder gut aufbereitete Unterlagen für die Prüfung durch den Genossenschaftsverband, das setzt Fachkenntnis, das nötige Handwerkszeug und eine Menge Zeit voraus. Weil es zum Thema wohnungswirtschaftliche Beratung in der Vergangenheit häufig Nachfragen gegeben hat, ist eine Gesellschaft gegründet worden, die sich um weiterlesen

Kategorien
Architektur/Planungskultur Artikel

Der Boberger Dorfanger

*** von Viola von Lübbecke ***

Eigentlich sind es stets die BewohnerInnen, die mit ihren Wohnvorstellungen die Vermietergesellschaften „stören“, besonders wenn sie individuelle Anforderungen an das Wohnen stellen. Viele Wünsche scheitern jedoch entweder am verfügbaren Einkommen oder an den Bedingungen des Wohnungsmarktes. So müssen Familien und Wohngruppen meist die Erschwernisse des Selbstbauens auf sich nehmen, um ihre Vorstellungen umsetzen zu können. Doch der Markt scheint im Wandel begriffen und wird vielleicht sogar die einstigen Störungen als Wohnwünsche begreifen.

Die Hanseatische Wohnbau GmbH HPE versucht, bei der Planung und Realisierung des Dorfangers Boberg diesen Wandel innerhalb der Grenzen des Stadtstaates Hamburg … weiterlesen

Kategorien
Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen

Else mit der Hupe

*** von Ulrike Petersen ***

Aus Jungen werden Alte und Alte werden älter – auch in Wohnprojekten. Ändern sich dann die Ansprüche aneinander? Erfahrungen und Überlegungen zum Thema aus dem Hamburger Pantherhaus.

Mit viel Elan, Durchhaltevermögen und persönlichen Erwartungen werden seit Jahrzehnten bundesweit Gemeinschaftswohnprojekte realisiert. Frauenprojekte, Alt-Jung-Häuser, Projekte alleinerziehender Menschen – eine Vielzahl und Vielfalt gruppenorientierter Wohnformen hat sich bereits etabliert. Mit welchem Schwerpunkt auch immer, die Projekte versprechen (sich) attraktive und dauerhafte Alternativen zum ungewollten Alleinsein, zum klassischen Kleinfamiliendasein und zum Leben in Alten- und Behinderteneinrichtungen. Sie setzen auf Nachbarschaft, auf gegenseitige Unterstützung und gemeinsamen Alltag.

Aber was passiert, … weiterlesen

Kategorien
Artikel Wohnprojekte Hamburg

Trauerspiel in Barmbek-Süd

*** von Gerda Hallberg ***

Die Stadt Hamburg hatte Ende 1998 Wohngruppen Grundstücke angeboten. Die Adventsfreude von damals ist einer heftigen Katerstimmung gewichen. Ein besonders bitteres Trauerspiel wird seit Monaten in Barmbek-Süd gegeben.

Zweihundert Wohnungen in Hamburg für Wohnprojekte – und das in jedem Jahr. So steht es in der Koalitionsvereinbarung der rot-grünen Landesregierung aus dem Jahre 1997. Als dann Ende 98 eine Reihe von Wohngruppen Grundstücke angeboten bekamen, hatte FreiHaus dies eine „Götterdämmerung“ genannt. Jetzt dämmert es den Wohnprojekten, dass die meisten angebotenen Grundstücke einen Pferdefuß haben, so auch das der ARCHE NORA e.V.

Wir warteten bereits … weiterlesen

Kategorien
Artikel Rechtsform/Genossenschaft Wohnprojekte national/international

Das Prinzip WOGENO

*** von Peter Schmidt ***

Die Wogeno München e.G. versteht sich als Dachorganisation, die ihren Mitgliedern die Verwirklichung gemeinschaftsorientierter Wohnprojekte ermöglicht. Eine Wohnungsbaugenossenschaft als Logistik- und Dienstleistungszentrale für selbstverwaltete Häuser. Allen gemeinsam ist der Versuch, durch die Bündelung von Kräften mehr zu erreichen als die Aufeinanderstapelung von Wohnungen. Die Finanzierung spielt dabei eine zentrale Rolle.

Als 1993 die Wogeno München gegründet wurde, unterschied sie sich durch ein Merkmal besonders von anderen Genossenschaftsgründungen neueren Datums: Sie hatte kein bestimmtes Haus oder Grundstück im Visier, sie wollte sich als Trägerstruktur, als Dach für jene Gruppierungen und Individuen etablieren, die eine gemeinschaftsorientierte Alternative … weiterlesen

Kategorien
Artikel Rechtsform/Genossenschaft Wohnprojekte national/international Wohnungspolitik

Die hessische Stiftung Nachbarschaftlicher Träger

*** von Jan Kuhnert und Wolfgang Kiehle ***

In Hamburg wird über ein Stiftungsmodell als Trägerkonstruktion für nachbarschaftliches Wohnen nachgedacht. In Hessen gab es so was schon mal vor 15 Jahren. Allerdings mit ganz kurzer Lebensdauer. Die Initiatoren von damals berichten über die Ziele der Gründung und über das schnelle Ende der Stiftung.

Bereits in der ersten rot-grünen Koalition auf Länderebene wurde Mitte der achtziger Jahre auf Initiative der Grünen in Hessen ein wohnungspolitisches Trägermodell entwickelt, das zur damaligen Zeit weit über Hessen nicht nur in die grün-alternative Fachwelt ausstrahlte. Auf Grund seiner nur kurzen Lebensdauer und der Anfang der … weiterlesen

Kategorien
Artikel Rechtsform/Genossenschaft Wohnungspolitik

Geht die Stiftung stiften?

*** von Susanne Uhl ***

Sie war Gegenstand der Hamburger Koalitionsvereinbarung aus dem Jahr 1997: die Stiftung nachbarschaftliche und genossenschaftliche Projekte. Die damalige Initiatorin, inzwischen aus der Regierungskoalition ausgeschieden, bezweifelt, ob sie wirklich kommt.

Zwecklos es zu leugnen: Auch mein Applaus wäre rot-grün sicher, wenn das beste Stück Wohnungspolitik aus dem Koalitionsvertrag endlich – wie zuletzt im Dezember 99 angekündigt – umgesetzt würde: die Stiftung für nachbarschaftliche und genossenschaftliche Projekte. Nicht nur, dass die Stiftung einen Beitrag dazu leisten würde, den großen Trend der Zeit gegen zu bürsten: Statt Privatisierung des öffentlichen Wohnungsbestandes, wie es in anderen Städten oder auch … weiterlesen

Kategorien
Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Wohnungspolitik

Nadelöhr Grundstücke

*** von Klaus Joachim Reinig ***

Die Förderung von Wohnprojekten ist fester Bestandteil der Hamburger Wohnungspolitik. So weit – so gut. Mit rot-grün sollte es besser werden als zuvor. Die bisherige Bilanz ist ernüchternd. Fazit: Ohne geeignete Grundstücke von der Stadt – keine neuen Wohnprojekte.

Ernüchterung macht sich breit bei Hamburger Wohnprojekt-Initiativen. SPD und GAL hatten 1997 in ihrer Koalitionsvereinbarung festgelegt, jährlich bis zu 200 Sozialwohnungen als Wohnprojekte zu fördern. Gefördert werden jedoch tatsächlich nur rund 150 Wohnungen – in den gesamten vier Jahren der Legislaturperiode. Ziel verfehlt Dass das Ziel so weit verfehlt wird, liegt hauptsächlich daran, dass kaum … weiterlesen