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Altwerden im Quartier Artikel Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Wohnen und Pflege – Hamburger Quartiere als Anker fürs Älterwerden

Interview mit
Tim Angerer, Staatsrat in der Behörde für Arbeit, Gesundheit,
Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde)

Die Stadt Hamburg setzt seit Jahren auf die Gestaltung demografiefester Quartiere.
Was würden Sie sagen, ist in Hamburg in diesem Feld für Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf bereits gut gelungen?


Auch in Hamburg wächst die Anzahl alter Menschen mit Pflegebedarf, während die Anzahl der Pflegefachkräfte nicht in gleichem Maße steigt.
Immer mehr Menschen leben alleine. Zugleich wollen auch ältere Menschen mit Pflegebedarf solange wie möglich selbstbestimmt zu Hause, zumindest aber in ihrem vertrauten Quartier wohnen bleiben. Auf diese Entwicklung hat die Stadt bereits 2014 … weiterlesen

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Altwerden im Quartier Artikel

QuartierPflege

Kommunale Pflegedienste aus Angehörigen und Nachbar*innen

*** Dr. Florian Kiel ***

Durch den Pflegenotstand sind klassische Pflegedienste oftmals überlastet, eine angemessene Pflege der Menschen mit Bedarf ist vermehrt nicht mehr möglich. Genau hier springt die „QuartierPflege“ ein.

Worum geht es bei der QuartierPflege?
Laut Forsa-Umfrage vom März 2023 machen sich über 50 Prozent der Menschen große oder sehr große Sorgen für den Fall, einmal selbst pflegebedürftig zu werden. Studien prognostizieren eine Personallücke von bis zu 400.000 Pflegerinnen, die uns schon im Jahr 2030 fehlen werden. Das Modell QuartierPflege setzt diesem absehbaren Notstand stabile und gute Rahmenbedingungen für das Engagement von … weiterlesen

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Altwerden im Quartier Artikel Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Versorgungssicherheit im Quartier – ein Gewinn für ältere Menschen

*** Gudrun Kaiser ***

Wenn die ambulante Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen durch Ange-hörige und Professionelle gestärkt werden soll, dann muss sie dorthin kommen, wo die Menschen leben: möglichst direkt in ihre Wohnungen und Häuser oder eingestreut in ihre Wohnquartiere, beispielsweise als ergänzende Tagespflegeeinrichtungen, ambulant betreute Wohngemein-
schaften oder gemeinschaftliche Dritte Orte.
Das entspricht nicht nur dem Wunsch vieler Menschen, sondern ist auch erklärtes, pflegepolitisches Ziel der sozialen Pflegever-
sicherung (§ 3 SGB XI).

Das Wohnumfeld, mit dem sich Menschen identifizieren,
in dem sie sich zuhause fühlen und an dessen gesellschaftlichem Leben sie teilhaben und teilnehmen, kann ein ganzes … weiterlesen

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Altwerden im Quartier Artikel Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Urbane Quartiere als Lebensort alter Menschen

*** von Birgit Wolter ***

Innerstädtische Quartiere sind insbesondere in Metropolen einem hohen Veränderungsdruck ausgesetzt. Zugleich sind sie die Heimat ihrer Bewohner*innen, die nicht selten seit Jahren dort wohnen. Die altersgerechte Entwicklung der Quartiere und der Schutz bestehender Nachbarschaften sind zentrale Aufgaben für die Stadtentwicklung im urbanen Kontext.

Wohnen und Leben im Alter
Das Altwerden im vertrauten Wohnumfeld ist für die meisten älteren Menschen ein wesentlicher Wunsch. Die emotionale Bindung an die Wohnung, die biografische Erinnerungen birgt, gewachsene soziale Beziehungen in der Nachbarschaft und die Kraft von Alltagsroutinen bilden den Kern einer starken Verwurzelung vieler älterer Menschen in ihrer Wohnumwelt. … weiterlesen

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Artikel Rechtsform/Genossenschaft Wohnprojekte national/international

Dachgenossenschaft Wohnen Tübingen

Ein Dach für gemeinwohlorientierte Wohninitiativen

*** von Julia Hartmann und Axel Burkhardt ***

In der aktuellen Krisenzeit stellen sich Fragen nach der langfristigen Sicherung gesellschaftlicher und individueller Existenzgrundlagen – im Rah­men gesellschaftlichen Wandels und der Trans­formation zu nachhaltigem Wirtschaften – mit er­neuter Dringlichkeit. Was können Land, Städte, Gemeinden und Zivilgesellschaft tun, um einen Umgang mit den anstehenden Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte zu finden, der das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt? Ein Ansatz ist die Förderung resilienter lokaler Struk­turen, Quartiere und Nachbarschaften. Die Schaf­fung eines unterstützenden Wohnumfelds, aber auch ganz grundsätzlich die Verfügbarkeit siche­ren, angemessenen Wohnraums bildet einen wich­tigen weiterlesen

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Artikel Finanzierung/Förderung Wohnprojekte Hamburg

Was zivilgesellschaftlichen Bauherr*innen fehlt, ist das Eigenkapital

Das Beispiel der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Schlüsselbund eG

*** von Joscha Metzger ***

Die Genossenschaft Schlüsselbund eG wurde 2012 von sozialen Trägern gegründet, um Wohnraum für Menschen zu schaffen, die sich aufgrund be­sonderer sozialer Probleme am Markt nicht selbst versorgen können. Zum Ende dieses Jahres wird das erste von der Genossenschaft errichtete Haus mit Wohnraum für 30 vordringlich wohnungs­suchende Menschen fertig gestellt. Diesem Er­folg gingen lange Jahre der Grundstückssuche, Planung und Verhandlungen um Möglichkeiten der Finanzierung voraus. Bis heute leidet die Ge­nossenschaft unter einer mangelnden Kapital­ausstattung. Eine Neue Wohngemeinnützigkeit könnte insbesondere Akteuren wie der Schlüssel­bund eG bessere Rahmenbedingungen bieten, um ihre weiterlesen

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Artikel Stadtentwicklung Wohnungspolitik

Beitrag zum gemeinwohlorientierten Wohnen oder cash cow?

Kommunale Wohnungsunternehmen am Beispiel der SAGA Hamburg

*** von Natalie Lendzinski ***

Wohnraumversorgung wird seit dem Beginn der Urbanisierung in Deutschland als eine soziale Frage thematisiert. Als wichtiger Lösungsansatz zur Überwindung von Wohnungsnot wurden ab dem Be­ginn des 20. Jahrhunderts und insbesondere in den 1920er Jahren kommunale Wohnungsunternehmen gegründet, die zuallermeist nach den Grundsätzen der Gemeinnützigkeit agierten. Die gesetzliche Wohngemeinnützigkeit wurde jedoch im Jahr 1990 abgeschafft. Im Kontext eines generellen ge­sellschaftlichen Wandels hin zur Neoliberalisierung und Privatisierung sowie regionalen Angebots­überhängen auf dem Wohnungsmarkt führte dies dazu, dass viele Kommunen in den 2000er Jahren ihren Bestand veräußerten. So verkaufte beispiels­weise die weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen Wohnungspolitik

Ich würde mir wünschen, dass wir viel mehr solche Projekte haben

Interview mit Ralph Grevel, Geschäftsführer der Leben mit Behinderung Hamburg  Sozialeinrichtungen  gGmbH

*** Gesprächsführung Katrin Brandt ***

Leben mit Behinderung Hamburg (LmBHH) stärkt Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Tragende Struktur ist der Leben mit Be­hinderung Hamburg Elternverein e.V.. Die Tochtergesellschaft Leben mit Behinderung Hamburg Sozialein­richtungen gGmbH steht Menschen mit Behinderung und ihren Familien mit Wohnraum, Arbeit, Assistenz und Beratung zu Seite. Mehrere Wohnprojekte der gGmbH wurden in der Planung und Realisierung durch STATTBAU HAMBURG be­gleitet. Die Neue Wohngemein­nützigkeit – so die Hoffnung – könnte es sozialen Trägern in Zukunft leichter machen, neuen und bezahlbaren Wohnraum weiterlesen

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Artikel Bodenpolitik/Grundstücke Wohnungspolitik

Wichtiger als eine Wohngemeinnützigkeit wäre ein bevorzugter Zugang zu Grundstücken

*** von Theo Christiansen ***

Verspricht die Neuauflage der Wohnungsgemein­nützigkeit tatsächlich einen besseren und erfolg­versprechenden Rahmen für den Wohnungsbau für benachteiligte Haushalte als die bereits jetzt geltenden Regelungen zur Gemeinnützigkeit? Für Theo Christiansen von der Behrens-Stiftung hat die Frage des Zugangs zu Grundstücken Priorität.

Seitdem erkennbar wurde, dass auch die ge­steigerte Aktivität im Wohnungsbau der letzten Jahre den Bedarf derer nicht deckt, die auf Mieten deutlich unter 10 Euro/m² angewiesen sind, wird eine Wiederauflage der Wohnungsgemeinnützig­keit debattiert. Von den Bundestagsfraktionen der Grünen und der Linken in die Debatte eingebracht, wurde das Thema in den Koalitionsvertrag der jet­zigen Bundesregierung aufgenommen und … weiterlesen

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Artikel Wohnprojekte für besondere Zielgruppen Wohnungspolitik

Wohnen und Gemeinnützigkeit – das gab es doch schon mal?!

Die Freihaus-Redaktion im Gespräch mit Dr. Tobias Behrens, STATTBAU HAMBURG und Beiratsmitglied des Hamburger Bündnis für Wohnstifte

*** Gesprächsführung: Sabine Natebus ***

Welche Chancen könnte eine Neue Wohngemein­nützigkeit (NWG) den Hamburger Wohnstiften bieten?

Dr. Tobias Behrens: Diese Frage lässt sich zur­zeit nicht beantworten, weil noch viel zu viel zu die­sem Thema unbekannt ist. Die Anfang 2023 be­gonnene Entwicklung von konkreten Eckpunkten für die Einführung einer NWG ist leider stecken ge­blieben, weil das Finanzministerium in Berlin zu­nächst jede Maßnahme, die im Haushalt zusätzliche Kosten verursachen könnte, blockiert. Einzig die Worte des Koalitionsvertrages zeigen aber, wohin es gehen sollte: Steuerliche Erleichterungen und … weiterlesen